GPS: Fenix 6X Pro völlig unbrauchbar

Ich hatte hier vor einigen Tag verkündet, dass die GPS-Probleme mit dem Update auf GPS 2.7 beseitigt seien. Aber leider war ich da zu voreilig. Das Verhalten ist mittlerweile reproduzierbar. Mache ich einen Werkreset oder lasse ich die Uhr ihren GPS-Katalog aktualisieren (das meine ich), bekomme ich beim nächsten Training akurate Ergebnisse.

Mache ich o.g. Maßnahmen nicht, geht die GPS-Genauigkeit von Training zu Training zurück. 3x musste ich mittlerweile Trainings abbrechen, weil die Uhr völlig daneben lag und Pace und Distanz nur noch albern waren (1km laut Uhr vorüber, als in Wirklichkeit schon 1,4 km gelaufen waren).

Was mein allergrößtes Problem an der Sache ist:

Um z.B. Leistungswerte wie Laktatschwelle oder VO2Max berechnen zu können, benötigt die Uhr neben entsprechenden Sensoren auch die Pace. Verhaut sich also die Uhr bei der GPS-Messung, stimmt die Pace nicht und damit liegt auch die VO2Max daneben.

Wäre meine Uhr wenigstens konstant ungenau (würde sie also dieselben Strecken auch immer gleich falsch messen), wäre das bei der Vergleichbarkeit ja kein Problem. Denn auf den berechneten VO2Max gebe ich nichts. Es geht mir nur um die Vergleichbarkeit der Werte, um eine Auskunft darüber zu bekommen, wie, abgesehen von meinem Körperempfinden, das Training gewesen ist.

Beispiele:

1. Erneuern des Satelliten-Almanachs: Distanz 12,06km, Zeit 1:05:15, Pace 5:25min/km

2. vor Update auf GPS 2.7: Distanz 11,78km, Zeit 1:08:45, Pace 5:50min/km

3: Nach Update auf GPS 2.7: 12,06km gemessen. Zeit: 1:07:07h, Pace: 5:25min/km

4: Danach waren es 11,87km in 1:09:50 h, Pace 5:53min/km

5: Heute 11,37 km, Zeit 1:07:25h, Pace 5:56min/km

Meine Aussage, dass die Uhr korrekt misst, wenn der Almanach oder die GPS-Version aktualisiert wurden, sieht man an den Trainings 1 und 3.

Das Dilemma mit der Pace zeigt sich bei Training 3 und 5. Sie liegen zeitlich 18 Sekunden auseinander. Aber in der Distanz 690m obwohl die Strecke exakt dieselbe gewesen ist. Entsprechend der Unterschied bei der Pace: 5:25min zu 5:56min bei exakt der gleichen Distanz in fast exakt derselben Zeit.

Das ist absolut inaktzeptabel und nicht mehr vergleichbar und technisch verdammt nah an Schrott. Denn die Pace ist neben der durchschn. HF ein wichtiger Parameter bei der Ermittlung der Fitness. Das ist mit diesem Spielzeug oder dem netten Versuch einer Sportuhr absolut unmöglich.

Hier zum Vergleich fünf Trainings mit dem Forerunner 245:

1. 12.19km, 01:10:47, 5:48min/km

2. 12,08km, 01:10:31, 5:50min/km

3. 12,01km, 01:12:05, 6min/km

4. 12,02km, 01:12:56, 6:04min/km

5. 12,01km, 01:07:32, 5:37min/km

Die Werte des Forerunner sind vergleichbar. Die Abweichung in der Distanz liegt bei unter 2%.

Bei der Fenix sind es annähernd 6%.

Damit ist keine Vergleichbarkeit mehr gegeben. Jedes Training ist eine Schätzung.

Mal angenommen, ich wollte auf Pace laufen und die 12km (die es tatsächlich sind) in 5:00min/km laufen. Wie soll das funktionieren?

Firmware: 5.00
GPS: V2.7
3D-Geschwindikeit: Aus
3D-Distanz: Aus
Datenaufzeichnung: Jede Sekunde

P.S.: In diesem Moment auf FW V6.0 aktualisiert. Akku: 100%. Uhr meldet: "Akku schwach".

Reicht jetzt.

  • wie auch immer!

    Fakt ist, Garmin hat mich als Kunden verloren und ich weiß nicht ob sie in der Position sind arrogant zu sein mit mangelhaften Produkten.

  • Es liegt nicht nur an der Glättung. Und das lässt sich sehr leicht beweisen, bzw. nachvollziehen.

    Das Problem an den Fenix (und auch am FR 945) ist, dass diese Uhren extrem energiesparend sind. Der Fenix muss je nach Nutzung nur alle 2 bis 4 Wochen ans Ladegerät. Ein Lauftraining mit GPS braucht pro Stunde weniger als 10% Akkukapazität - mit Musik. Das muss zu Lasten von bestimmten Leistungen gehen und in diesem Fall ist das eben die GPS-Genauigkeit. Garmin wusste das vorher. Und hat deswegen eine an sich gute Sache in die Uhr eingebaut. Die aber leider nicht korrekt funktioniert.

    Mache mal Folgendes:

    Absolviere ein Lauftraining ohne GPS. Die Uhr wird eine Distanz messen. Die ist natürlich weit weg von der tatsächlichen Distanz, aber es wird eine Distanz gemessen.

    Wie kann das sein? Ganz einfach:

    Um die GPS-Genauigkeit zu erhöhen, fließen in die Distanzberechnung die Daten des Beschleunigungssensors mit ein. Ist GPS aus (was auch bei Laufband-Aktivitäten der Fall ist), liefert nur der Beschleunigungssensor Distanzdaten. Was andere Hersteller (z.B. Stryd...komme ich gleich zu) hervorragend hinbekommen, geht bei Garmin total nach hinten los.

    Und genau diesen Punkt haben viele in diesem und den anderen Threads über diese Uhr nicht verstanden. Da wurden Fotos gepostet, wo der Fenix in der Windschutzscheibe eines Autos neben einem GPSMap60CSX liegt und auf 100m Strecke dieselbe Distanz wie das Handheld gemessen hat. Völlig am Problem vorbei.

    Befestigt man die Uhr am Lenker eines Fahrrads und fährt nicht gerade durch dichten Wald, wird sie ebenfalls die richtige Distanz messen.

    Überall dort, wo der Beschleunigungssensor ins Spiel kommt (Laufen, Wandern, Bergsteigen, Schwimmen), macht die Uhr Murks. Ich habe jetzt den vierten Fenix 6x Pro. Bei allen ist es dasselbe gewesen.

    Mein Hauptproblem war nie die GPS-Ungenauigkeit als solche. Klar ist das doof. Aber wenn sie wenigstens immer gleich ungenau wäre, könnte man damit gut leben. Andere Uhren machen schließlich ebenfalls Fehler bei den Distanzmessungen (ist bei zivilem GPS eben so), aber sie machen es halt immer gleich falsch. Man kann sich also drauf einstellen. Der Fenix ist Hoffnung und Wünschen. Ein Pace-Training ist damit absolut nicht möglich.

    Der Grund dafür, dass ich beim Fenix geblieben bin, ist, dass ich mir einen Stryd Laufsensor angeschafft habe. Den Fenix kann man so konfigurieren, dass er Distanzdaten ausschließlich von einem externen Laufsensor (wie zB Stryd) erhalten kann (könnte man den internen Beschleunigungssensor abschalten, wenn man keinen externen Sensor hat, wäre man einen Schritt weiter). Und der Stryd macht diese Messung präziser als GPS.

    Ich kann nun Dank Stryd sehr gut die These mit dem Beschleunigungssensor untermauern.

    Dieses Bild stammt von einem meiner Laufbandtrainings (23.11.2021, kann die Fit gerne zur Verfügung stellen). Das Laufband war eingestellt auf konstant 10,5km/h / 5:43min/km. Die Pace-Werte und die gemessene Distanz kamen vom Stryd. Weil es ein Laufbandtraining war, war GPS abgeschaltet. Wie man sieht, sind die Pace-Werte fast konstant.....bis 37:14 Min. Denn da war der Akku des Stryds leer und der interne Sensor der Uhr hat übernommen.

    Problem sollte damit klar sein.

  • Das Problem an den Fenix (und auch am FR 945) ist, dass diese Uhren extrem energiesparend sind.
    Es liegt nicht nur an der Glättung.



    Um die GPS-Genauigkeit zu erhöhen, fließen in die Distanzberechnung die Daten des Beschleunigungssensors mit ein.

    Vollkommen richtig, und nichts anderes meine ich mit der Glättung in der FIT Datei, denn dort fliessen die Daten der Beschleunigungs-Sensoren mit ein. In der GPX Datei jedoch nicht. Die GPX Datei selbst enthält die erfassten GPS Punkte. 

    Es liegt also ausschließlich an der Glättung, die mit hilfe der Beschleunigungs-Sensoren vorgenommen wird. Das wollte ich mit dem GPX ex/import Experiment aufzeigen. Denn wenn man die FIT als GPX exportiert, wird die Glättung „entfernt“.

    Früher gab es einige Personen, die die zu kurze Distanz auf den Sony Chip geschoben haben. Das war aber offensichtlich eher das geringere Problem, da die erfassten Punkte ja doch sehr gut waren. Leider wurden diese durch den miserablen Algorithmus der FIT verfälscht.

    Das Problem scheint aber bei der ebenso stromsparenden fenix 7 Reihe nicht mehr zu bestehen, obwohl dort nach dem gleichen Grundprinzip geglättet wird. Offensichtlich nicht so aggressiv 

  • Wie misst die Fenix am Arm über einen Beschleunigungssensor die Pace auf dem Laufband?

  • Sie misst nicht die Pace. Sie misst die Distanz. Und über die vergangene Zeit errechnet sie die Pace. Wie beim Laufen mit GPS auch.

    Wie sie das macht weiß ich nicht. Der HRM Run (Brustgurt) ist seinerseits in der Lage, die Schrittweite und die -höhe zu messen. Selbiges macht der Stryd auch.

    Weil diese Geräte an drei verschiedenen Stellen des Körpers diese Messungen durchführen, tippe ich mal darauf, dass über die Beschleunigung nach vorne oder hinten, oben und unten in Verbindung mit dem Wissen über den Messort (Arm, Brust, Fuß) sehr genau errechnet werden kann, um wieviel Meter man sich in welche Richtung bewegt hat.

    Und wie präzise das der Stryd macht, sieht man ja an meinem Screenshot von gestern.

  • Gibt es denn auch Stryds, die an der Brust oder am Arm befestigt werden?

    Ist doch völlig klar, daß man am Fuß genau messen kann, was für Schritte man mit den Füßen macht, bzw. welche Beschleunigung über welche Zeit (also welche Entfernung) diese erfahren, während sie auf dem Boden (Laufband) sind. Das geht mit Geräten, die an Arm, Gesäß oder Brust befestigt werden naturgemäß nicht, hier kann das Gerät nur anhand von anderen gespeicherten Werten schätzen, welche Entfernung man zurücklegt - deswegen gibt es da ja auch die Kalibrierungsfunktion, da das bei jeder Person anders ist (z.B. die Stärke der Armbewegung).

    Beim Laufen auf dem Laufband gibt es keine direkte Beschleunigung des Körpers anhand der die echte Geschwindigkeit des Laufbandes abgelesen werden kann. Ganz anders als "draussen" - von daher ist das, was am Laufband geschieht, völlig ungeeignet um Aussagen über das GPS zu treffen.

  • von daher ist das, was am Laufband geschieht, völlig ungeeignet um Aussagen über das GPS zu treffen

    Das tut auch niemand.

    Du meinst nicht GPS sondern Distanz, oder?

  • Nein. Ich meine GPS. Denn Du hattest das Laufband in diesem Thread namens "GPS: Fenix 6X Pro völlig unbrauchbar" eingebracht um den Beschleunigungssensor in der Uhr zu als untauglich herauszustellen um zu begründen, warum die gemessenen Entfernungen mit GPS im freien so falsch sind. Aus meinem letzten Post geht hervor, daß du falsche Annahmen aus Deinen Laufbanderfahrungen gemacht hast und aus diesen schließt, warum es auch im Freien zu falschen Ergebnissen kommen muss. Das eine hat aber nichts mit dem anderen zu tun.

  • Ich stelle anhand meiner Laufbanderfahrungen (mit Diagramm) heraus, wie sich der Beschleunigungssensor der Uhr verhält. Im Freien wird dieser dazu benutzt, die GPS-Ungenauigkeit zu kompensieren. Je schwächer das GPS-Signal, desto größer ist der Einfluss dieses Sensors, weshalb die Uhr auch dann eine Distanz misst, wenn das GPS-Signal (fast) nicht mehr vorhanden ist. Diese Information habe ich mir auch nicht ausgedacht oder mir empirisch zusammengeschustert, sondern genau das wurde mir vom Support erzählt. Ist GPS ausgeschaltet (z.B. auf dem Laufband), wird ausschließlich über den Sensor gemessen (am Ende eines Trainings fragt die Uhr dann auch nach dem tatsächlich gelaufenen Wert, um die von Dir angesprochene Kompensation vorzunehmen). Probiere es aus.

    Ich habe auch nicht den Sensor als untauglich dargestellt, sondern die Art und Weise, wie die Information des Sensors in die Distanzmessung eingeht. Denn schon im ersten Absatz steht

    hat deswegen eine an sich gute Sache in die Uhr eingebaut

    Es wäre aber schön, wenn Du nicht einfach nur sagst, dass ich (oder der Garmin-Support) falsch liege, sondern Deinerseits den Beweis führst, was an meiner Aussage genau falsch ist, oder (falls Du ebenfalls Probleme mit der Uhr hast) Deine Meinung dazu anbringst, was zu den beschriebenen Problemen führt.

  • Überall dort, wo der Beschleunigungssensor ins Spiel kommt (Laufen, Wandern, Bergsteigen, Schwimmen), macht die Uhr Murks

    Das ist die Basis für meine Aussage, daß Du den Sensor als untauglich dargestellt hast. Mit Sensor meine ich die gesamte Verarbeitungskette der Sensordaten in der Uhr.

    Dass die Uhr die Distanz über Sensordaten misst, habe ich nicht in Frage gestellt.

    Was an Deiner Aussage genau falsch ist, habe ich bereits geschildert: Der Sensor misst auf dem Laufband Bewegungen des Armes und versucht daraus zu schließen, mit welcher Geschwindigkeit die Füße sich bewegen - was kein Sensor dieser Welt präzise machen kann. Der Stryd-Sensor hingegen kann direkt die Geschwindigkeit der Füße (und somit auch des Laufbandes) messen.

    Hingegen beim Laufen auf der Straße kann der Sensor - auch am Arm - direkt die Beschleunigung des Körpers gegenüber dem Umfeld, also der Straße messen und direkt daraus präzise die Geschwindigkeit ermitteln.

    Du vergleichst hier zwei völlig unterschiedliche Messungen.
    Der Garmin-Support hat sicher nichts gesagt, was meiner Aussage hier widerspricht.