Edge 810 mit Garmin Vector Rechts, Links Verhältnis falsche Daten ?

Hallo zusammen,

ich bin seit ein paar Tagen stolzer Besitzer eines Garmin Vector Systems. Ich hoffe das ich hier im Unterforum richtig bin, ich habe keins für den Vector gefunden.

Nun zu meinem Problem:

Ich habe gestern die ertse Testfahrt mit dem RR und den Vectorpedalen absolviert. Die Ergebnisse sind im Vergleich zu meinen alten Daten mit Wattkurbel ok, aber der Rechts/Links -Verhältniswert ist sehr seltsam.
Laut den Daten ist das Verhältnis bei mir 60/40 ???

Kann mir da jeman deinen Tip geben, an was das liegt ? Ich kann mir nicht vorstellen das mein Tritt so ungleichmäßig ist.

Viele Grüße

SW
  • Hi Jörg,

    ich baue am Wochenende einmal meine Rolle auf und teste das.

    Grüße

    Martin
  • (Da ich an meinem Rennrad eine Power2Maxkurbel fahre kenne ich meine Rechts-/Linksverteilung) recht gut
    Weder mit der Kurbel noch mit den Pedalen kann die tatsächliche R/L-Verteilung genau bestimmt werden. Die jeweilige Beinkraft wird nur in der entsprechenden Druckphase bestimmt und dabei immer durch die vorhandene Zugkraft des anderen Beines verfälscht. Beide Zugphasen können ebenso unterschiedlich effizient wie die Druckphasen sein, daher müssen diese Angaben nicht unbedingt zutreffend sein.

    Ansich ist die Information über die R/L-Verteilung wertlos, denn zum einen ist es völlig normal, dass die Beinkraft unterschiedlich stark ausgeprägt ist und zum anderen wird kein Radsportler dadurch seinen Tritt bewusst ändern oder irgendeinen Nutzen daraus ziehen. Sinnvoller kann die Analyse des eingeleiteten rechten und linken Drehmoments und langfristig die Optimierung der jeweiligen Tretbewegung sein, aber nicht mit dem Ziel ein Gleichgewicht zu erreichen.
  • Weder mit der Kurbel noch mit den Pedalen kann die tatsächliche R/L-Verteilung genau bestimmt werden. Die jeweilige Beinkraft wird nur in der entsprechenden Druckphase bestimmt und dabei immer durch die vorhandene Zugkraft des anderen Beines verfälscht. Beide Zugphasen können ebenso unterschiedlich effizient wie die Druckphasen sein, daher müssen diese Angaben nicht unbedingt zutreffend sein.

    Ansich ist die Information über die R/L-Verteilung wertlos, denn zum einen ist es völlig normal, dass die Beinkraft unterschiedlich stark ausgeprägt ist und zum anderen wird kein Radsportler dadurch seinen Tritt bewusst ändern oder irgendeinen Nutzen daraus ziehen. Sinnvoller kann die Analyse des eingeleiteten rechten und linken Drehmoments und langfristig die Optimierung der jeweiligen Tretbewegung sein, aber nicht mit dem Ziel ein Gleichgewicht zu erreichen.


    Deinem ersten Absatz stimme ich zu, ansonsten habe ich da eine etwas andere Meinung...
    Anfangs hatte ich bei der Messung mit der P2M auf dem Rennrad 46% Links und 54% rechts, und das ziemlich gleichmäßig. Habe dann bewusst über ca. 2 Wochen den Tritt auf annähernd 50/50 geändert und denke dass dies nicht nur beim Biken Vorteile bringt, auch meiner Laufökonomie kommt das bestimmt zugute, bei 3 Marathons/Jahr und über 2500 Laufkilometer im Jahr hoffe ich das zumindest...

    Und irgendwie muss man sich die Preise für die Powermeter ja auch schön rechnen:)
    Gruß Jörg
  • Habe dann bewusst über ca. 2 Wochen den Tritt auf annähernd 50/50 geändert und denke dass dies nicht nur beim Biken Vorteile bringt, auch meiner Laufökonomie kommt das bestimmt zugute, bei 3 Marathons/Jahr und über 2500 Laufkilometer im Jahr hoffe ich das zumindest...
    Ich will Dir diese Illusion nicht rauben und hoffe, dass der Sensor nicht nur wegen dem R/L-Gimmick sein Dasein am Rad fristet, sondern auch sinnvoll und intelligent eingesetzt wird :)

    Gruß
  • Ich will Dir diese Illusion nicht rauben und hoffe, dass der Sensor nicht nur wegen dem R/L-Gimmick sein Dasein am Rad fristet, sondern auch sinnvoll und intelligent eingesetzt wird :)

    Gruß


    Hallo Markus,

    danke...der Hauptgrund für den Einsatz der PM war für mich der Umstieg von pulsgesteuertem auf leistungsgesteuertem Training, die R/L Verteilung ist tatsächlich nur ein nebensächliches Beiwerk...

    Gruß
    Jörg
  • Jedenfalls ist die Montage von Garmin Vector keinesfalls das plug&play als das es hingestellt wird. Vielmehr handelt es sich um eine komplizierte, fehleranfällige Installation für die man Zeit, Nerven wie Stahlseile und Profiwerkzeug braucht.

    Ohne Studium der Bedienungsanleitung und die daraus folgernde Montage der Pedalsender meist mit Unterlegscheiben, ruiniert man diese schon bei der Erstmontage. Zweite Hürde ist die Lage der Sender, die in dem Online-Video und der Bedienungsanleitung heruntergespielt wird. Wenn der Sender nicht in vorderster Stellung des jeweiligen Pedals unten liegt, wird man ihn unabsichtlich bei Ein- und Aussteigen aus den Pedalen beschädigen. Ebenso findet weder im Video noch in der Bedienungsanleitung der Fakt eine ausreichende Würdigung, dass das Anzugsmoment der Pedale eine entscheidende Bedeutung für die Messgenauigkeit hat. Beide Pedale müssen exakt mit gleichem Drehmoment angezogen werden, das muss zwischen 34 und 40 NM sein. Da die Bauart der Pedale nur den Ansatz eines 15er Maulschlüssels von maximal 6,5 mm Breite ermöglicht, den aber an einem recht genauen Drehmomentschlüssel, ist die Ratlosigkeit groß. Welchen Einsteckschlüssel an welchem Drehmomentschlüssel soll man verwenden? Deutsche Markenware ist oft zu dick bei 15 mm Maulweite.

    Wenn man im Internet gesucht und Werkzeug für mindestens 100€ bestellt hat, beginnt man bei üblichen Messtoleranzen von 4% am besten mit 37 Nm rechts und links. Das muss aber nicht korrekte Werte geben. Es ist eine dynamische und statische Kalibrierung erforderlich, dann eine Probefahrt mit Vergleich, möglichst in Vergleich zu einer anderen Kraftmessung, um das rechts/links Verhältnis sowie die absoluten Werte anzupassen. Kann sein, dass man mehrfach per trial&error mit anderem Drehmoment anziehen muss, um dann wieder dynamisch und statisch zu kalibrieren und probezufahren. Als Besitzer einer 910 XT ist die zusätzliche Herausforderung, dass nirgends die Einrichtung und Kalibrierung mit dieser Uhr beschrieben ist. Sehr geil ist auch das Update des Vector. Hierfür gibt es eine Software, die nur für diesen Zweck verwendbar und keinesfalls mit Garmin Connect, Express oder Training Center kompatibel ist und für die man sogar den ANT-Agenten deaktivieren muss. Nichts für Standarduser.

    Wer für die Justierung der Kraftmessung keinen Rollentrainer mit Wattanzeige hat, ist ein armer Hund. Der Vorteil der möglichen Montage an jedem Rad ist damit für mich fraglich. Allerdings sieht man eine beeindruckende Werteflut in den Auswertungen. Hoffentlich helfen mir die sehr detaillierten Werte und Indices, meine Leistung zu verbessern.
  • Nach einem über dreiwöchigen Trainingslager mit eignem Rad und dem Test von zwei Leihrädern, in dem ich rund 80h auf dem Rad gesessen bin und die Vector ausgiebig getestet habe, muss ich Dir bei einigen Deiner Ausführungen widersprechen!

    Die Montage der Pedale ist tatsächlich denkbar einfach und durchaus als "plug&play" zu bezeichnen. Ein Blick in die Montageanleitung, zu der es auch Filme gibt, sollte bei einem technischen Produkt dieser Preisklasse selbstverständlich sein.

    Da mein Drehmomentschlüssel keine Möglichkeit zur Nutzung eines Maulaufsatzes bietet, wurde die Montage immer ohne Drehmomentschlüssel, nach Gefühl, durchgeführt. In Summe wurden die Pedale so 5 mal montiert, ohne das sich an den aufgezeichneten Werten etwas auffälliges gezeigt hat! Sprich, sowohl die L/R Verteilung wie auch die absoluten Werte haben mit vorher aufgezeichneten Werten und meinem Puls überein gestimmt.

    Weil mich das Thema aber selber sehr interessiert und ich nächste Woche einen Termin zur Leistungsdiagnostik habe, kann ich nach Rücksprache mit dem Labor, meine Vector parallel zu dieser, die mit einem SRM-System gemacht wird, mitlaufen lassen. Auf das Ergebnis bin ich selber schon sehr gespannt!
  • Bitte berichte hier darüber,vielen Dank.....
  • Ich habe Neuigkeiten zu vermelden. Mehrere Fahrten mit von Hand angezogenen Pedalen zeigten seltsame Werte, besonders wild war die rechts/links Abweichung, auch taten sich je nach Anzugsmoment Datenlücken beim linken Pedal auf. 65/35 war die absurdeste rechts/links Verteilung auf einer längeren Fahrt.

    Indessen ist es gelungen, Werkzeuge zu kaufen, mit denen man die Pedale mit exaktem Drehmoment anziehen kann. Kern ist ein sog. Hahnenfuß-Schlüssel, Stahlwille 540 mit 15mm Maul. Dieser Schlüssel ist stabil und trotzdem schmal genug. Zu breite Maulschlüssel passen nämlich nicht, das ist die Herausforderung. Weiterhin benötigt man eine 3/8" Verlängerung und einen gescheiten 3/8" Drehmomentschlüssel wie den Hazet 5110. Die Verlängerung ist erforderlich, jede Länge tut es. Komfortabel arbeitet man mit 100 oder 125 mm.

    Auf jeden Fall wurden beide Pedale mit exakt 37 Nm angezogen und plötzlich läuft es gut. Dazu sollte man sagen, es ist mir nicht nur möglich, mit den Werten des TacX iGenius zu vergleichen, sondern ein Freund hat einen zweiten Satz Vector, so dass Vergleichsfahrten möglich sind und gemacht wurden. Es hängt also durchaus vom korrekten Drehmoment ab, mit dem die Pedale angezogen sind.

    Als sinnvoll hat sich ein Wert für die permanente Anzeige an der 910 XT erwiesen, der die 10s Leistung abbildet, damit die Werte nicht so springen. Das statische Kalibrieren ist einfach, das zwingt einem meist die Uhr auf nachdem der Wattmesser gefunden wurde. Pedale so positionieren, dass eines ganz vorne und eines ganz hinten steht. Dann Kalibrierung starten und warten bis sie erfolgreich ist. Dynamisch ist schwerer, denn man braucht aus normaler Trittfrequenz beim Fahren sehr gleichmäßige Rückwärtsdrehungen, um erfolgreich zu sein. Leider haben wir, wie gesagt, im Besitz zweier Vector Einheiten, herausgefunden, dass die sich beim Kalibrieren gegenseitig stören. 10 m Distanz reichen offenbar nicht als Abstand. Dabei hängen sich die 910 XT auf und sind nur durch Neustart zur Arbeit zu überreden. Vor und während großer Radsportveranstaltungen wird es also schwierig sein, seine Vector-Einheit zu kalibrieren. Auch sehr verrückt ist, dass die Kalibrierung nicht mehr erfolgreich ist, wenn das Garmin Gerät standardmäßig den Brustgurt angekoppelt hat und man ohne Brustgurt kalibrieren will. Auch stört die GSC-10 Einheit von Garmin offenbar teilweise die eigenen Pedale und umgekehrt. Wir haben die GSC-10 demontiert, denn Trittfrequenzwerte liefern auch die Pedale, so spart man immerhin Gewicht. :-)

    Mein Fazit: Garmin Vector ist toll für Vollblutradsportler mit dicker Brieftasche, technischer Ahnung und Beta-Tester-Geduld. Wir haben Freude dran. Plug&Play ist Garmin Vector aber wirklich nicht.