Ich lese hier immer wieder, dass der alte (?) "Sirf3" besser sei als der "Cartesio" (Chip?)… Warum verbaut Garmin dann nicht den alten Chip, sondern nutzt den neuen im GPSMAP62? :cool:
Sirf hatte patentrechtliche Probleme mit dem Chip. Deswegen war (ist?) es afaik ein Risiko von dem Sirf3 abhängig zu sein. Desweiteren hat der S3 auch einen relativ hohen Stromverbrauch.
... der SiRF III ist nicht besser, aber sicherlich mit seinen nur 20 Kanälen in einer Consumer-Hardware leichter zu händeln als einer dieser hochempfindlichen neuen Chips mit 66 und mehr Kanälen, die aus allen Ecken und Kanten die Multipathsignale empfangen und auswerten kann. Zudem sind die Aventura-Jünger mit ihrem SiRF III auch nicht so zufrieden, wenn es um die Trackaufzeichnung geht. Der Vogel hat von Haus aus SN eingeschaltet und Dead Rekonning.
Und da die User schreien, kommt HotFix und jeglicher Kram hinzu, damit sie ja nicht mehr als 1 Sekunde auf den Fix warten müssen. Und ob Hotfix die Tracks verbiegt, weiss keiner so genau nicht.
Ich hätte in den neuen Garmin auch lieber den U-Blox 6 gesehen, nicht, weil der besser ist, sondern weil der sich mit U-Center wunderbar konfigurieren lässt. :)
Nach meinen Informationen zu dem Vorgängern, also dem GPSMAP60C unc 60CS mit Phasetrac12 Empfänger. Genau Informationen habe ich persönlich da nicht, mußt mal Googlen. Es macht aber technisch Sinn, daß ein leistungsfähigerer Chip wie der Sirf3, der sich Korrelationen aus wesentlich schlechteren Signalen als sein Vorgänger (z.B. das Phasetrac 12) herausrechnen muß, auch mehr Strom braucht.
Interpretiere ich richtig, dass der verbaute Cartesio prinzipiell leistungsfähiger und gleichzeitig ökonomischer ist - allerdings Garmin die Software in Bezug auf diesen Chip noch nicht "perfekt" optimieren konnte?
Bei allem Verständnis, aber einen SirF III mit der Cartesio-Plattform (denn so was ist das Teil schon) vergleichen zu wollen, ist fast schon so, wie einen 386 mit einem Quad-Core Prozessor zu vergleichen. Wo sich ein Vergleich anbietet, wäre SirF IV Atlas und Cartesio, die Möglichkeiten dieser Plattformen sind mit der angeschlossen GPS-Einheit imho noch nicht mal zu 10% ausgereizt.
Ich weiss nicht, was du unter "gut" verstehst. Ich kann nur sagen, daß der Cartesio in meinem neuen 62s von der Performance her meinen 60Csx mit SirF III um einen geschätzten Faktor 5 - 10 übertrifft.
Ich für meinen Teil kartografiere viel bei dem Openstreemap Projekt. Dafür brauche ich die beste erzielbare Genauigkeit, die ich mit einem bezahlbaren Consumer Handgerät kriegen kann weil auf Grundlage der Tracks, die Straßen eingezeichnet werden.
Bei ein paar ziemlich genau (+-0,5m) gelaufenen Testrunden Cartesio vs. Sirf3 hatte der Sirf3 Chip die Nase ganz weit vorn. Da würde ich eher sagen, der Sirf3 macht eine 5-10 mal so gute Punktlandung wie der Cartesio.
Ich habe mittlerweile ein anderes 62er, ein 62ST, das kommt auf Sirf3-ähnliche Genauigkeit, zumindest wenn man mit dem Rad fährt. Bei Fußgänger Geschwindigkeit ist der Sirf3 wieder besser.
Sicher, der Cartesio hat auf Grund der vorausberechneten Ephemeriden einen superschnellen Fix, wenn es mal einen Tag aus war und ist sicher kein schlechter Chip. In welchen Kategorien er den Sirf3 aber 5-10mal überlegen sein soll, kann ich (noch) nicht nachvollziehen.
Hier mal die Tracks im Anhang: (Es geht nicht darum, wie gut die Tracks auf dem Bild liegen, da das Bild selbst nicht so genau ist, sondern darum, wie sehr die 8 gelaufenen Runden "übereinander" liegen.
Cartesio = Grün Sirf3 = Rot
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Ich denke man muß bei solchen Vergleichen, welcher Chip denn nun "besser" ist, schon den genauen Anwendungsfall mit in Betracht ziehen.
Die Präferenzen eines Jeden sind unterschiedlich. Ich weiss nämlich, wie in meinem letzten Post schon erwähnt, auch nicht, was du unter "gut" verstehst.
Zum Thema: Die Trackvergleiche finde ich ebenso nett wie wenig aussagekräftig, da sie nur Rückschlüsse auf die verwendeten Trackberechnungs-Algorithmen erlauben und nicht auf den Chipsatz. Bei Auto-Trackerstellung wird über einen Algorithmus abhängig von Geschwindigkeit und Richtungsänderung die Zeitkonstante der Trackpunkterstellung verändert. Das heisst, bei Fußgängergeschwindigkeit wird bei ca. alle 5 sek., eben geräteabhängig, ein Trackpoint erstellt und so ergeben sich beim Einlaufen in eine Kuve eben Ausbauchungen, bei höheren Geschwindigkeiten wird häufiger ein Trackpoint erstellt und Kurven werden so schneller erkannt und glatter getrackt.
Was für mich Chip-Performance bedeutet, ist schnell gesagt:
Wer schon mal eine SD-Card mit einer 4 GByte Kartendatei in einen 60Csx ersteingelegt hat und nach 10 min. immer noch aufs Einlesen wartet, der weiß, wovon ich spreche.
Mein 62s mit einer mit 4 GByte Kartenmaterial belegten SD-Card braucht ca. 70 sek. und nebenbei verwaltet er noch 1,7 GByte internen Kartenspeicher.
Was eine flüssige Kartendisplay-Darstellung bedeutet, insbesondere, wenn man manuell durch die Karte scrollt, weiss man auch erst, wenn man nach einem 60 Csx einen 62s in der Hand gehalten hat. Da ist halt Rendering-Performance angesagt.
Die Datenbankabfragen, also Städte- oder Adress-Such-Funktionen, laufen gefühlt 5 mal so schnell ab, insbesondere, wenn sich der 60 Csx bei vollen 4 Gbyte Kartendateien zuweilen kommentarlos verabschiedet, ich habe da des öfteren sehr leidvolle Erfahrungen gemacht.