GPSMAP 64s ungenau

Former Member
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Habe den 64s neu erworben und getestet
Abgesehen von der unzureichenden Karte TOPO Austria v4 zeigt der aufgenommene Track Abweichungen von bis zu 43 m !!!!
Diese Abweichungen wurden festgestellt, dass man zwischen 20 m und 43 m von der Strasse gegangen ist und der Start/Zielpunkt 43 m voneinander abweicht.
(Parkplatz Auto)
Eingeschaltete Sateliten GPS + GLONASS
Feldstärke voll
Software 3.20

Ist das 64s defekt oder ist das "normal" in der Toleranz?
Wenn ja ist es grob fahrlässig sich als Guide auf das 64s am Berg zu verlassen.
  • Former Member
    0 Former Member over 10 years ago
    ...
      ...
    • Man warte ca. 15 Minuten, dann erstellt man erneut einen Wegpunkt an exakt der gleichen Position
    • das wiederholt man, bis man etwa 5-10 Wegpunkte beisammen hat
      ...

    ...

    Für GPS- bzw. GNSS-Kontrollmessungen gilt (quasi als "Naturgesetz"): Einmal ist keinmal!

    Also ist eine solche Methodik der Wiederholungsmessung schon mal besser als der einmalige "Schnappschuss", mit dem die meisten unbedarften Nutzer ihre Geräte zu überprüfen glauben ... :rolleyes:

    Einen wenigstens halbwegs begründbaren Anspruch auf Aussagekraft hätte allerdings auch diese Methodik erst dann, wenn die Zeitabstände zwischen den Einzelpunkten nicht nur in der Dimension von Minuten, sondern mindestens von Stunden bzw. eigentlich sogar von Tagen liegen!

    Zudem sollte die Gesamtmenge der Einzelpunkte wesentlich höher sein, um Zufallseffekte hinreichend sicher zu minimieren.

    Und immer dann, wenn der entsprechende Genauigkeitsbereich schon in Richtung des "magischen Meters" geht, gewinnt neben dem Gerät an sich auch dessen Lage (bzw. natürlich die der Antenne) immer mehr an Bedeutung!

    Konkret für das GPSMAP 64s, ein typischerweise in Körpernähe von Hand auf Höhe des Bauches gehaltenes "All-in-one"-Gerät, sollte keinesfalls unterschätzt werden, wie sich die damit verbundene Variabilität auf die Messergebnisse auswirkt!

    Eigentlich sollte man dafür sogar eine Stativbefestigung realisieren und sich im Zeitraum der Messung etwas vom Gerät entfernen ...

    Übrigens: natürlich ist das GPSMAP 64s ein DGPS- bzw. sogar DGNSS-Gerät! In der Satelliten-Ansicht gut zu erkennen an den kleinen Buchstaben "D" in den SNR-Balken der mittels SBAS (EGNOS) korrigierten Satelliten ... ;)

    Viele Grüße aus Grimma,
    Hagen

    P.S.
    Eine kleine Ergänzung noch zur Genauigkeit des GPSMAP 64s (von möglichen Serienstreuungen zwischen verschiedenen Exemplaren mal abgesehen):
    Ich arbeite (v.a. im beruflichen Umfeld) jetzt schon seit der Zeit des seligen PhaseTrac12-Chipsets mit beinahe allen Empfängergenerationen von Garmin.
    Mit den Nachfolgern des Sirf-III-Chipsets (Umstieg beim GPSMAP 60csx ohne Änderung der Modellnummer!) gab es einige sehr traurige Jahre, in denen die Genauigkeit zugunsten einer drastisch gesteigerten Empfindlichkeit quasi völlig über den Jordan ging. Mit den ST-Chipsets (Cartesio ff.) wurde es dann wieder wesentlich besser, wobei trotzdem noch viele handelsübliche Smartphones dieser Jahre noch bessere Ergebnisse ablieferten (wahrheitsgetreuere Tracks). Mit dem GPSMAP 64s ist Garmin m.E. nun aber endlich wieder vollends auf der Sonnenseite (mit der bewährten Helix-Antenne und einer sinnvoll abgestimmten Firmware für das darin verbaute "08/15"-Empfängermodul von MTK) und sollte damit auch nicht mehr einfach so von einem x-beliebigen Smartphone an die Wand gespielt werden können. Dazu natürlich die (zum Glück!) beibehaltene Möglichkeit, via MCX-Stecker eine externe Antenne anschließen zu können: wer auf Genauigkeit Wert legt, sollte zuallererst auch diese Chance nutzen!
  • Former Member
    0 Former Member over 10 years ago
    Ich habe das GPSMAP 64st seit ca. März 2014 und bin damit bis jetzt ca. 6000km gefahren, davon einschließlich heute 43 mal auf meiner "Hausrunde". Da gibt es eine schöne Stelle, wo man auf einer Anhöhe steht und 360 Grad freie Sicht zum Himmel hat. Also ideal gür GPS/Glonass-Messungen. Habe daher jedes mal an einem Grenzstein eine Wegpunktmittelung durchgführt, also so wie von Hagen "gefordert" durchschnittlich einmal pro Woche seit März 2014. Der Grenzstein, auf den ich das GPSMAP während der Messung gelegt habe, befindet sich ca. 10cm neben dem Wegrand. Den Weg selber habe ich ebenfalls durch an unterschiedlichen Tagen mit einem u-blox NEO-7P aufgezeichneten Track ziemlich genau in OSM eingezeichnet. Ich habe den NEO-7P mit externer Antenne (zufällig von Hagen ;-)) an mehreren Stellen auf dem Weg für 15-20 Minuten aufzeichnen lassen, was aufgrund der Hindernisfreiheit Genauigkeiten von 10-30cm brachte.

    Ergebnis habe ich als jpg angehängt (ich hoffe es funktioniert) In dieser Beziehung kann man nichts gegen das GPSMAP sagen.



    Das Problem, das ich mit dem GPSMAP habe, ist diese ständige Tendenz, positionsmäßig in Bewegung immer neben dem Weg zu liegen, und zwar auch an o.g. Positionen, wo wirklich kein Hindernis weit und breit in der Nähe ist. Es ist zwar um Welten besser als das Oregon, aber kommt eben nicht an die Qualitäten eines GPSMAP 60CSx (mit Sirf) heran. Mag sein dass aus dem Gerät ohne externe Antenne einfach nicht mehr herauszuholen ist, aber der Sirf ist jetzt eher mit dem MTK vergleichbar als die Vorgänger des Sirf (GPSMAP 60CS). GPSMAP 64 ohne Glonass ist verglichen mit den Tracks vom 60er noch eine Ecke schlechter und das ist für mich doch ein Zeichen, dass vielleicht auch die Qualität des MTK nicht optimal ist oder die Signalverarbeitung (in Bewegung) noch verbesserungswürdig ist.

    Insofern stimme ich Hagen zu, dass die Richtung von Garmin mit dem GPSMAP 64xx wieder stimmt, statt Sonnenseite sehe ich aber schon noch einen leichten Schatten.
  • Moin,
    Ich schaue hier öfters mal rein, weil ich mich mit dem Gedanken der Anschaffung eines 64s rumschlage - gibt's hier den auch die Probleme mit Glonass ?
    Bin z. B. Samstag ca. 100km zu einem Kurs gefahren, mein Oregon 600 hat mich gut geroutet - dann Gerät ausgeschaltet und auf den Rückweg hat er keine Satelliten mehr gefunden... Da das in der letzten Zeit nicht das erste mal war, Glonass deaktiviert und "nur" mit GPS nach hause gefahren....
    Wie ist denn die Genauigkeit beim 64er OHNE Glonass? Besser? Schlechter? Gleich?
    Warum wird Glonass nicht einfach ignoriert, wenn s gerade mal nicht verfügbar ist.???
  • Former Member
    0 Former Member over 10 years ago
    @FMERCIER
    Das Problem mit Glonass hatte ich am Freitag Abend auch. Im Modus GPS/Glonass fand das GPSMAP 64st auf 10km keine Position bzw hat diese nach wenigen Sekunden wieder verloren. Im Nur-GPS-Modus hat dann alles wieder funktioniert.

    Habe mich aber auch schon gewundert, weshalb hier sonst niemand dazu geschrieben hat. Vielleicht war Herr Putin mal wieder beleidigt, oder es sind Auswirkungen der Sanktionen, dass Glonass nicht mehr richtig verwaltet werden kann oder... keine Ahnung. Ausnahmsweise scheint mir aber Garmin einmal nicht schuld zu sein ;) und der Fehler ist bei Glonass zu suchen, zumal ich das bisher auch noch nie beobachten konnte. Offenbar ist es aber tatsächlich so, dass überhaupt keine Position gefunden wird, wenn bei dem Kombi-Empfänger nur ein Satelliten-System fehlerhaft ist.
  • Former Member
    0 Former Member over 10 years ago
    ... Ausnahmsweise scheint mir aber Garmin einmal nicht schuld zu sein ;) und der Fehler ist bei Glonass zu suchen ...

    Da wäre ich mir nicht so sicher.

    Für das im GPSMAP 64 werkelnde MediaTek-Modul (https://labs.mediatek.com/fileMedia/download/4c04f268-9f17-4525-954c-d1ae6fdc2f57) schreibt Garmin die Firmware vermutlich selbst. :rolleyes:

    Ich arbeite quasi jeden Tag mit Dual-Constellation-Modulen von u-blox (hierzulande natürlich mit GLONASS im Parallelbetrieb zu GPS), da ist mir jetzt kein Ausfall beim GLONASS aufgefallen. ;)

    Und über gelegentliche Probleme mit GLONASS im Parallelbetrieb zu GPS klagen die Garmin-Nutzer ja regelmäßig, seit es die ersten Geräte mit dem MT3332 gibt ... :o

    Ein Vorteil aus der verdoppelten Anzahl nutzbarer Satelliten ergibt sich ja ohnehin nur dann, wenn es etwas knapper wird (z.B. im Wald, Gebirge oder zwischen höheren Gebäuden).

    Unter freiem Himmel kann es durchaus zu besserer Genauigkeit führen, nur mit GPS zu arbeiten ... :p
  • Für das im GPSMAP 64 werkelnde MediaTek-Modul (https://labs.mediatek.com/fileMedia/download/4c04f268-9f17-4525-954c-d1ae6fdc2f57) schreibt Garmin die Firmware vermutlich selbst. :rolleyes:



    Zum einen werkelt zumindest in der mir bekannten 64s-Baureihe ein Cartesio von STM in Verbindung mit einer ARM-CPU , für den Garmin ganz sicher nicht den RISC-Code schreibt und zum anderen ist die Hauptfehlerquelle tagsüber nochvor den Uhrenfehlern die Ionosphären-Aberration. Wenn man glaubt, Referenz-Messungen durchführen zu müssen, sollte man das nachts ab ca. 2 Uhr machen, wenn der Ionosphären-Aufbau einigermassen abgeklungen ist.

    Gruß Roland
  • Former Member
    0 Former Member over 10 years ago
    Zum einen werkelt zumindest in der mir bekannten 64s-Baureihe ein Cartesio von STM in Verbindung mit einer ARM-CPU ...

    Moin Roland,

    das würde mich brennend interessieren, weißt Du da noch etwas mehr?

    Ich habe ewig "herumgegoogelt" und dabei immer nur Hinweise auf einen MTK im 64er gefunden ... :confused:

    Der 62er enthielt ja in der Tat noch einen Cartesio, aber mit den neuen Oregon und dem Monterra ist Garmin dann ja wieder auf MediaTek umgestiegen.

    Daher erschien es mir auch plausibel, wenn vom MT3332 im 64er geschrieben wurde ...

    Welcher Cartesio wäre das denn im 64er? Der STA2065 (http://www.st.com/web/catalog/sense_power/FM1934/CL1941/SC614/PF246469)?

    Aber dessen RF-Frontend hat doch noch gar kein GLONASS ... :confused:

    Oder meintest Du einen Teseo (http://www.st.com/web/en/catalog/sense_power/FM1934/CL1942) i.V. mit einer zusätzlichen MCU?

    Ich dachte ja schon, dass Garmin bei einem SoC von MediaTek auch dessen Firmware schreibt bzw. für eigene Zwecke anpasst ...

    Vielleicht nicht ganz so tiefgreifend in den GNSS-Funktionen, wie es z.B. Fastrax (inzwischen auch von u-blox verschluckt, siehe http://www.u-blox.com/en/gps-modules/fastrax-modules/it530.html) auch mit MTK-Modulen getan hat, aber doch sicher nicht 1:1 so, wie die "factory defaults" in Fernost gesetzt wurden.

    Obwohl, man sollte ja nie nie sagen ... :rolleyes:
  • Genaues weiss wohl nur Garmin, das Problem bei den Mediatek-Chips war m.W. der Umstand, daß die nicht als Single-Chip zusammen mit der ARM-Cpu verbaut werden konnten.

    Gruß Roland
  • Zu dem Thema ungenau, noch etwas zu GPS Höhenmessung. Mir fällt auf, das GPSMap 64 zeigt bei einer 18km langen Strand Wanderung (Mallorca) dauernd negative Höhenwerte im Bereich -6 bis -12 an. Die wirkliche Höhe, ich kann sie ja sehen, beträgt ca 2 bis 5m über Meeresspiegel. Kann so etwas sein? Dies habe ich bei meinem alten (von 2006) GPSMAp 60csx nie so beobachtet.

    Eine andere Sache zu Satellitenseite: Dort steht Höhe ü N !! Für mich bedeutet das Höhe über Normal. Meiner Meinung müßte dort GPS Höhe stehen, was ja auch sinnvoll wäre. Diese Höhe ist auch identisch mit der im Trip Computer angezeigten GPS Höhe. Ist das ein Übersetzungsfehler ins deutsche? Wenn ja, warum ist das noch nicht beseitigt?

    ?????

    Gruß Helmut
  • Hallo, diesen Fehler hattest Du auch mit einem GPSMap60, 20m Höhendifferenz ist ein Spitzenergebnis und nicht schlecht. Mach dich mal mit den Grundlagen von GPS und Handgeräten bekannt...Grüße..Ali