Genauigkeit v. GPSMAP 62 od. 64 im vergleich zu "Antennenlosen" Geräten

Hallo,

mich würde Interessieren wer Erfahrung im Vergleich der Empfangsgenauigkeit von GPSMAP 62 oder 64er Reihe zu etrex 20 od. 30 Serien, oder Vista HCX ect. hat.

Bringt die "hervorstehende" Antenne besseren, genaueren Empfang?

10 bis 20m Abweichungen im Wald oder an Berghängen sind bei meinem Etrex oder HCX ja ganz normal. Wenn es bessere Geräte gibt, wäre das Interessant.

Bin auf euere Antworten gespannt!


mfg
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Das US GPS System hat nur eine Genauigkeit von 9-15 Metern egal welches Gerät . Mehr kann die zivile Variante nicht . Mit dem für die Luftfahrt verwendeten EGNOS gut es bessere Werte .Der Thema ist nicht neu .Wer etwas googelt kann darüber ein paar Abhandlungen finden .

    http://www.kowoma.de/gps/Genauigkeit.htm

    Gruss
  • Danke , vom Prinzip her kenne ich diese Informationen. Mich hätte die Erfahrung in der Praxis interessiert. Ich weis das hört sich jetzt vielleicht unverständlich an. Ich frage mich halt ob der Antennenzapfen nicht vielleicht doch einen etwas besseren Empfang bringt. Bei den Handy ist es jedenfalls schon so.
  • Ich kann Dir nicht mit einem E-Trex vergleichen und ich kann Dir auch nicht mit einem 64 vergleichen. ;)

    Ich kann Dir aber Stäbchen-Antenne mit Nicht-Stäbchen Antenne vergleichen.

    Das 60 CSX mit Sirf III, hochgelobt gegenüber dem MTK-Schrott :cool: liegt hier neben einem Montanaim Haus mit heruntergelassenen Rollos. Empfang also nicht so gut.

    60 CSX gibt eine Genauigkeit von 9 Metern an, Montana lügt weniger mit 27 Metern.
    In Wirklichkeit ist das Montana genauer.

    Warum: Ich sitze über dem "Vorsprung" (das ist nur die Garage unten). Das Montana ist im Haus (wie es wirklich ist), das 60er ist genau betrachtet im Hof.

    So viel zur "Angabe". :)

    Und das ist jetzt kein Zufall. Das ist beim Cachen so wie bei amtlichen Höhenmarkierungen auch.
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  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Danke , vom Prinzip her kenne ich diese Informationen. Mich hätte die Erfahrung in der Praxis interessiert. Ich weis das hört sich jetzt vielleicht unverständlich an. Ich frage mich halt ob der Antennenzapfen nicht vielleicht doch einen etwas besseren Empfang bringt. Bei den Handy ist es jedenfalls schon so.


    Ich sammle seit Jahren immer die Tracks von allen Geräten, die bei einer Tour dabei waren. Da ich selber immer die Geräte der GPSMap Serie dabei habe, hat sich eine recht gute Vergleichsbasis angesammelt. Unterm Strich kann man sagen, dass die Antenne in den Bergen bei schlechten Empfangsbedingungen einen kleinen Vorteil bringt. Die Position wird später schlecht und fängt sich früher.

    Viel wichtiger ist allerdings, wie das Gerät getragen wird. Oben an der Schulter hat sich als ein recht guter Ort herausgestellt. Dort liefern eigentlich alle Geräte eine gute Aufzeichnung. Dieser Effekt ist deutlich ausgeprägter als der der Antenne.
  • Recht viele Danke für eure Antworten!

    Herzliche Grüße

    samuel
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Ich habe das GPSMAP 64st seit 03/2014 und damit hauptsächlich mit dem Fahrrad ca. 20.000 km zurück gelegt. Vorher hatte ich durch GPSMAP60CSX-Verlust seit 04/2013 als Zwischenlösung ein Oregon 600, dass auch heute noch sporadisch als Vergleichsgerät zum Einsatz kommt. Dazu setzte ich einen ublox NEO-7P Präzisionschipsatz in einem selbstgebauten Logger ein. Der NEO-7P wird an einer Tallysman 3430 (GPS/GLONASS stationären Antenne betrieben) GPSMAP 64st mit der Geräteeigenen Helixantenne oder über den externen Anschluss mit einer Tallysman 2710 (GPS/GLONASS/Beidou/Galileo)

    Vergleichen tue ich alle Geräte auf einer "Referenzstrecke" (14km hin, 14km selber Weg zurück, von Flusslandschaft bis freies Feld, Gewerbegebiet, Stadt, Vorortbebauung alles dabei) und habe daher von der immer gleichen Strecke mittlerweile >300 Tracks zu jeweils unterschiedlichen Zeiten.

    Mein Ergebnis bis jetzt stellt sich wie folgt dar:

    Der NEO-7P Präzisionschipsatz zeichnet zuverlässig auf <1m genau auf. Tracks von verschiedenen Tagen übereinandergelegt weichen allenfalls sporadisch und nur ganz punktuell Abweichungen von 1-2m ab, zu 95% liegen die Tracks nahezu deckungsgleich übereinander. Einfach faszinierend. Diese Tracks habe ich daher auch in openstreetmap eingespielt und man kann davon ausgehen, dass der Weg auch tatsächlich dort ist, d.h. ich nehme diesen so aufgezeichneten Weg als Referenz für die Garmins.

    Da stellt sich das Ergebnis leider nicht so berauschend dar. Es ist natürlich klar dass ein in den Garmins verbauter Billig-GPS-Chipsatz nicht mit dem Präzisions NEO-7P mithalten kann, aber: Das GPSMAP 64st liegt wirklich dauerhaft etwa 2-3m neben dem Weg; unter Bäumen oder im Wald vielleicht auch etwas mehr, aber erstaunlich, dass dies auch auf freiem Feld mit 360 Grad ohne jegliches Hindernis der Fall ist. Meistens ist es dann so die Positionsgenauigkeit nach 30-45 Minuten besser wird und dann recht gut auf dem Weg liegt, es gibt aber auch Tracks, da liegt die aufgezeichnete Position zu 90% neben dem Weg. Fast schon gesetzmäßig ist es so, dass dieser Offset ganz deutlich bei Bewegung in Ost-West-Richtung auftritt, d.h. die Position liegt hier 2-3m südlich/nördlich des Weges. Bei Hin- und Rückfahrt auf dem selben Weg sieht das dann der fertige Track so aus, dass der NEO-7P exakt auf dem Weg für Hin- und Rückfahrt absolut deckungsgleich liegt. Der GPSMAP-Track liegt für die Hinfahrt in Fahrtrichtung rechts davon bei der Rückfahrt ebenfalls. Sobald man in Nord-Süd-Richtung fährt liegt der Track exakt auf dem Weg und kann sich teilweise mit dem NEO-7P messen. Wenn man stehen bleibt und einige Minuten wartet bewegt sich das Dreieck langsam auf den Weg zu, kaum fährt man mit dem Fahrrad wieder an, stellt sich wieder die Dauerabweichung ein (Geschwindigkeitsfilter?) Der Einsatz der o.g. Aktivantenne stabilisiert den Track etwas, aber beseitigt diesen permanenten Offset nicht. Beträgt dann statt 3m nur 1 m. Mit der Helixantenne ist die Abweichung jedoch deutlich.

    Das Oregon als Gerät, wo die Antenne "innen" verbaut ist, liegt hier noch weiter daneben und die Ausschläge sind größer.

    Meines Erachtens ist das Verhalten der Garmins ein nach wie vor vorhandener Programmier-Fehler, evtl auch fehlerhafte Verarbeitung der Ephemeridien-Daten, Fehler bei irgendwelchen Geschwindigkeitsfiltern/Bandbreiten...keine Ahnung. Ist Aufgabe von Garmin das zu analysieren ich kann nur die von mir "gesetzmäßig" beobachteten Symptome beschreiben. Eine "normale" Abweichung z.B. wegen geographischen Hindernissen oder schlechter Satelliten-Konstellation sieht anders aus und ist nicht über 10km und mehr immer gleichmäßig 3m daneben. Bei einer solchen Abweichung zeichnet der NEO-7P eine kleine Beule auf, liegt dann aber wieder zuverlässig auf dem Weg.

    Ich meine daher, und ich hoffe man stimmt mir zu, dass meine Beobachtungen nicht bloße sporadische Beobachtungen sind, das GPSMAP 64st und das Oregon sind bzgl. Genauigkeit noch verbesserungsbedürftig und irgendwo noch der Wurm drin ist. Dieses Ost-West-Phänomen (Dauerabweichung N/S) ist nicht bloß ein Empfangsproblem. Ich meine es ist ein programmierter Fehler. Die Geräte könnten noch genauer sein, wenn man sie ließe.
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago




    Anbei noch drei Beispiele zu obiger Beschreibung. Gelb ist NEO-7P, blau GPSMAP64st. Alle Tracks ziemlich an der gleichen Stelle mit viel Himmel.
    Attachments.zip
  • Und was bringt diese Erkenntnis für die Navigationspraxis?
    Niemand wird 3m neben der Straße fahren oder entsprechend abseits des Weges in den Wald laufen.

    Fleißarbeit. Interessant, hilft aber niemand..
  • Nebenbei erwähnt war die Positionsungenauigkeit bis zum Abschalten der selective Aailability im Jahr 2000 bei ca. 50 - 100 m bei meinem alten Emap.

    Aber das wurde hier schon alles erschöpfend durchgekaut. Ich bin bloss immer leise gerührt, wenn Abweichung von 2 - 3 m als ungenau wahrgenommen werden.

    Gruß Roland
  • Und was bringt diese Erkenntnis für die Navigationspraxis?
    Niemand wird 3m neben der Straße fahren oder entsprechend abseits des Weges in den Wald laufen.

    Fleißarbeit. Interessant, hilft aber niemand..


    Basieren die TopoActive-Karten nicht auf OSM? Je genauer erfasst wird, desto genauer die Navigation. Richtig?

    Mir persönlich fallen die Abweichungen (beim Wandern) nicht auf. Habe selber die Etrex (10/30/20x) Geräte und das GPSMAP 64s. Das Etrex 10 zeigt mir die Wege genau an, habe mich noch nicht verlaufen, auch im dichten Nadel- oder Laubwald. Daher bin ich auch nicht auf den Gedanken gekommen, alle zu vergleichen. Oft dachte ich: "Da kann kein Wanderweg verlaufen!". Aber die Garmin-Geräte + OSM-Karten hatten mich immer eines bessern belehrt.

    Nutzer TSCHIPIESSLER hat ja eine Eigenbaulösung gefunden und dafür ein Danke! Für andere Nutzer sollte eine Abweichung u.U. von einigen wenigen Metern "normal" sein.