...wie mir; ich habe nämlich in Summe etliche Wochen gebraucht, um zu verstehen, wie der Regatta Wendeassistent kalibriert bzw. benutzt werden kann! Wenn man es einmal verstanden hat, funktioniert das Ganze aber prächtig.
Die für Wassersport vorgesehene Quatix 5 ist ja ain "Schwestermodell" der Fenix - deshalb habe ich den Beitrag hier eingestellt.
Die Gebrauchsanleitung ist in dem für Segler wichtigen Punkt Wendeassistent viel zu knapp gehalten, und erklärt gar nichts - bzw. nicht so, dass man die Chance hat, irgendetwas zu verstehen - und der Mitarbeiter der Garmin Hotline in München hat überhaupt keine Ahnung und erzählt (im Brustton der Überzeugung!) komplett unzutreffende Dinge. Als ich ihn darauf hingewiesen habe, dass seine Erklärungen falsch sein müssen, schwenkte er um, und zitierte eine weitere Garmin Kollegin, die die Quatix 5 als Seglerin schon auf dem Starnberger See im Einsatz gehabt hätte, und ihm gesagt hätte, man müsse es "so und so kalibrieren / handhaben" - nur leider war diese zweite Erklärung auch komplett falsch! Eigentlich unglaublich. Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es in Deutschland nicht viele Personen gibt, die mit dieser Uhr und dem genannten Regattamodus wirklich umgehen können. Vielleicht, weil es das deutlich seltenere Modell im Vergleich zum Schwestermodell Fenix ist?!?
So, wie geht es jetzt wirklich? Und zwar wie folgt:
+ in den Segelmodus gehen
+ "Wettkampf" oder "Fahrt" wählen ("Wettkampf" bedeutet mit Racetimer, "Fahrt" ohne Timer)
+ "Wendeassistenten" kalibrieren wählen
+ man legt sich im Kopf schon mal einen Plan zurecht, ob man die Kalibrierung mit "Wende nach Backbord", oder "Wende nach Steuerbord" fahren will
+ man steuert zunächst einen stabilen Amwindkurs
+ dann Drücken der Taste "Wende nach Backbord", oder "Wende nach Steuerbord" (je nachdem was geplant ist)
+ man fährt zunächst weiter stur auf diesem Amwindkurs weiter (!), solange auf der Uhr "Kalibrierung" angezeigt wird und eine ringförmige Anzeige allmählich 360° auf dem Display umläuft. Dieses Weiterfahren ist das Entscheidende! Jetzt hat die Quatix 5 die Kompassrichtung des ersten Amwindkurses abgespeichert.
+ERST JETZT macht man zügig eine Wende in die zuvor gewählte Richtung, und fährt ruhig auf dem zweiten Amwindkurs weiter. Das benutzt die Quatix jetzt, um die Richtung des zweiten Amwindkurses abzuspeichern. Das tut sie auch verlässlich (dauert einige Sekunden); das einzig Irritierende daran ist, dass nicht erneut ein 360° Umlauf auf dem Display angezeigt wird. Das macht sie sozusagen im Hintergrund.
+ aus diesen beiden Kursen berechnet die Quatix die Richtung des wahren Windes und den Wendewinkel des Bootes.
+ jetzt funktioniert das Ganze, und man kann anhand der grünen/roten Balkenanzeigen und Grad-Angaben, ziemlich gut abschätzen, ob man gerade anluvt oder abfällt, bzw. kriegt eine gute Einschätzung der Winddreher.
Also, meine Botschaft ist: das Ganze funktioniert, und das auch ziemlich gut, wenn man es richtig anstellt, und sich nicht zu sehr auf Handbuch und Hotline verlässt.
Also viel Spaß damit, und allzeit guten Wind!
VG, Benjamin
PS: ihr werdet vielleicht ein wenig schmunzeln - aber ausprobiert, und letztlich rausgekriegt habe ich das Ganze in Ruhe auf einem Fußballplatz zu Fuß (bin einfach eine imaginäre Regattabahn abgelaufen)...