Erfahrungsbericht: GPS-Genauigkeit

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Bisher habe ich mein Montana als das Outdoornavi von Garmin angesehen, dass von einigen kleineren Fehlern abgesehen wirklich ausgereift ist. Das war bisher meine Erfahrung aus dem Einsatz im Flachland, im Mittelgebirge und in einigen Teilen der Alpen (Profil: Wandern).

Doch nach zwei Wochen in den Sextener Dolomiten muss ich nun meine meine Meinung revidieren und kann das Gerät nicht mehr uneingeschränkt empfehlen.

Zugegebenermaßen stellen die dortigen Steilwände den GPS-Empfang vor harte Probleme. Dies zeigte sich beim Montana z.B. daran, dass das GPS-Signal häufig verloren ging und der aufgezeichnete Track mehrmals längere Zeit völlig neben der richtigen Position lag. Die Abweichung betrug sogar bis zu ungefähr 2 km!

Das parallel mitlaufende Samsung Galaxy S5 zeichnete dagegen einen völlig einwandfreie Tracks auf. Ein Smartphone liefert deutlich bessere Tracks als das Montana! Unglaublich!

Ich finde das beschämend für einen Premium-Hersteller wie Garmin und werde meine Konsequenzen daraus ziehen.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Also die Tracks sind wirklich daneben.


    Das ist wohl noch stark untertrieben ;)

    Auch gut möglich, dass an diesem Tag die Satellitenpositionen sehr ungünstig waren. Soviel ich weiss kann das Montana keine GLONASS, das S5 hingegen schon. (Ich bin mir da aber nicht sicher. )


    Ja, das S5 kann Glonass.

    Das Wetter war super, aber der Weg führte direkt unterhalb einer Steilwand längs. Das mag eine Rolle gespielt haben, denn derartige Wege mag das Montana gar nicht, wie ich schon häufiger festgestellt habe.

    Was wir auch nicht wissen, wie die Geräte getragen wurden. Das macht gerade in den Bergen etwas aus.


    Beide Geräte lagen wie immer nebeneinander im obersten Rucksackfach, ohne dass sie dort irgendwie abgedeckt sind.

    Ich würde es weiter beobachten. Wenn das Montana immer so schlecht ist...


    Ist das Montana ja nicht, das habe ich am Anfang auch anklingen lassen. Solche gravierenden Probleme wie hier treten nur unter ganz besonders schlechten Empfangsbedingungen auf. Aber darunter sollte dann eigentlich auch das S5 leiden :confused:

    Nach diesen Tracks habe ich einfach mehr Vertrauen in das S5 als in das Montana, auch wenn dieses natürlich etwas mehr kann als nur Tracks aufzeichnen.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Beide Geräte lagen wie immer nebeneinander im obersten Rucksackfach, ohne dass sie dort irgendwie abgedeckt sind.


    Das könnte aber auch ein Problem sein. Auch wenn das Smartphone im Flugmodus ist, heisst das ja noch lange nicht, dass es überhaupt keine elektromagnetischen Wellen aussendet. Da gibt es natürlich Grenzwerte, aber es reicht eine Leiterbahn in Resonanz, um einen Empfänger zu stören. Ich trage mein Gerät (62s) immer am Rucksackträger auf Schulterhöhe.

    Reflexionen an Wänden sind natürlich immer ein Problem. Manche Empfänger sind da anfälliger als andere. Zwischen dem S5 und dem Montana liegen ein paar Jahre Entwicklung. Ich selber habe das S5mini. Von der Position ist das verglichen mit dem 62s vergleichbar. Es hat sich also auch einiges bei den Smartphones getan.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Im Montana werkelt ja nur ein GPS-fähiger Chip.
    Mir ist sowieso schleierhaft, weshalb Garmin diese Outdoor Geräte nicht mit einem Multi GPS Chip ausstattet. Das "Einfach" Gerät ETrex 10 kann GPS und Glonass empfangen.


    Mindestens alle Geräte seit 2013 unterstützen auch GLONASS (Oregon 6er, GPSMap6x, Edge 810/1000, Fenix, Epix, ect.) und sind leider trotzdem extrem ungenau :-(
    Das liegt also wohl eher am HW oder SW Design. Immerhin gehen alte Forerunner (201, 205, 305, Vista) ja auch extrem genau mit nur GPS Chip.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Mindestens alle Geräte seit 2013 unterstützen auch GLONASS (Oregon 6er, GPSMap6x, Edge 810/1000, Fenix, Epix, ect.) und sind leider trotzdem extrem ungenau :-(
    Das liegt also wohl eher am HW oder SW Design. Immerhin gehen alte Forerunner (201, 205, 305, Vista) ja auch extrem genau mit nur GPS Chip.


    Also "extrem genau" kann ich nicht bestätigen. Wenn wir unterwegs sind, dann gibt es da immer auch noch das eine oder andere alte eTrex. Und das ist dann verglichen mit den neueren Geräten gar nicht so genau.

    Aber Garmin hat schon immer bei neuen Chipsätzen am Anfang grobe Schnitzer. Bei genügend Geschrei, tut sich was und die Situation wird besser. Wobei sich das Update dann nicht automatisch auf alle Modelle mit dem Chipsatz erstreckt. Wie, wann, was ein Update bekommt ist bei Garmin völlig unvorhersagbar und eher chaotisch als nachvollziehbar. Das Montana ist ja schon ein wenig älter, und bei weitem nicht so erfolgreich wie das Oregon. Dementsprechend hält sich das Geschrei in Grenzen. Gut möglich, dass deswegen auch die GPS Firmware nicht auf dem besten Stand ist.

    Ich glaube es ist müssig hier die wirklich Ursache zu finden. Man kann sicherlich noch versuchen das Gerät anders zu tragen, aber wenn es dann nicht im Rahmen der technischen Möglichkeiten zuverlässig ist, würde ich es entsorgen. Gerade in den Bergen, habe ich mit dem 60er und 62er gute Erfahrungen im Vergleich mit anderen Geräten gemacht. Wobei sich die Tastatur stark abnützt und die Gummierung bei meinem 62er inzwischen in Brei auflöst. Also ein materieller Totalschaden nach nur 4 Jahren. Das 64er hat den selben Gummi. In wie weit der Chipsatz die Kinderkrankheiten überwunden hat, kann ich hoffentlich demnächst vergleichen. Letztes Jahr war das Oregon 600, welches ja den selben Empfänger haben sollte, nicht so ganz überzeugend im Vergleich. Ob es da nur noch an der Bauform oder auch an der Firmware haperte, kann man nur sehr schlecht beurteilen.

    Aber inzwischen kann man wirklich sagen: Wem es nicht so sehr auf die Ablesbarkeit des Displays bei Sonne, Redundanz, Laufzeit und Winterfestigkeit ankommt, der wird mit einem Smartphone glücklich. Garmin vergrault sich mit seiner schleichenden Innovation und Mängeln bei der Hardware genau diese Kunden.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    . Gerade in den Bergen, habe ich mit dem 60er und 62er gute Erfahrungen im Vergleich mit anderen Geräten gemacht.


    Mein 60er (CSX) und mein Montana (650) nehmen sich nix. Da kann ich sogar vergleichen, eins rechts am Gürtel und eins links.

    Mit dem Smartphone kann ich leider nicht vergleichen, das bringt gar keinen Track zusammen (s. oben) :D
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Mein 60er (CSX) und mein Montana (650) nehmen sich nix. Da kann ich sogar vergleichen, eins rechts am Gürtel und eins links.

    Mit dem Smartphone kann ich leider nicht vergleichen, das bringt gar keinen Track zusammen (s. oben) :D


    Pauschal kann man die Smartphones sicherlich nicht über den Klee loben. Es gibt genügend Geräte die für einen Fix zwingend AGPS brauchen und das ohne Netz nicht hinbekommen.

    Das S5mini habe ich mir eigentlich auch nicht wegen dem GPS gekauft. Aber, klar, getestet habe ich es schon und war überrascht wie gut die Aufzeichnungen sind. Leider nur in der Horizontalen, weil ein barometrischer Sensor fehlt. Im Familienurlaub habe ich es dann ausschliesslich benutzt, um das letzte bisschen Gummi an meinem 62er für die Wandersaison zu schonen. Funktioniert prima. Auch zwischen Häusern. Bei Sonne und Sonnenbrille muss man sich aber Schatten suchen. Zwischen römischen Ruinen mache ich das gerne. Am Berg nicht.

    Wenn Du das 60er und Montana vergleichst, dann auch im alpinen Bereich? Ich habe im Naabtal und Umgebung noch keine wirklich überzeugende Stelle gefunden, die mit der Empfangssituation in den Alpen vergleichbar wäre. Maximal zwischen den Gassen in Regensburg. Aber das ist dann wieder gleich so extrem, dass alle Geräte ausfallen. So eine richtige halbe Abdeckung des Himmels fehlt.
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Geschrei, auch konstruktives Geschrei, gab es schon. Leider wurde es von Montana Nutzern im Flachland oder auf der Straße immer wieder übertönt. Dort dürfte es diese Ausreißer nicht geben. In den Bergen ist es jedenfalls sehr unzuverlässig. (im Vergleich mit anderen älteren Geräten)

    ....
    Aber inzwischen kann man wirklich sagen: Wem es nicht so sehr auf die Ablesbarkeit des Displays bei Sonne, Redundanz, Laufzeit und Winterfestigkeit ankommt, der wird mit einem Smartphone glücklich. Garmin vergrault sich mit seiner schleichenden Innovation und Mängeln bei der Hardware genau diese Kunden.


    Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera :)
    Entweder kann man die genaue Position nicht ablesen, oder das ablesbare Gerät zeigt nicht die genaue Position.

    Würde mich freuen wenn Du deine Erfahrungen mit dem 64er hier berichten könntest - Du kannst ja offenbar mit einigen anderen Geräte Vergleiche anstellen.

    Ich habe nichts aus dem Hut gezaubert, sondern meine Information mit einem Link belegt!
    ..................

    Ich habe im Post #6 auch einen Link gepostet. Sollte das gar nicht richtig sein bin ich gerne bereit dazu zu lernen.
    Mit dem Rest hast du natürlich Recht ;)
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Wenn Du das 60er und Montana vergleichst, dann auch im alpinen Bereich? Ich habe im Naabtal und Umgebung noch keine wirklich überzeugende Stelle gefunden, die mit der Empfangssituation in den Alpen vergleichbar wäre. .


    Nja, a bisserl lassen sie mich aus dem Nabtaal auch mal raus. :D

    Aber klar: Es geht immer etwas noch höher, weiter, steiler. Das hat noch nie zu einem Ergebnis geführt.

    Es gibt genügend Geräte die für einen Fix zwingend AGPS brauchen und das ohne Netz nicht hinbekommen.


    So wird's bei mir wohl auch sein. Wenn ich das nicht explizit zulasse, geht nicht mal im rotzigen Naabtal was. :)

    Da steht immer nur wird gesucht..... 0 von 23.. :eek:
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    Man hat also die Wahl zwischen Pest und Cholera :)
    Entweder kann man die genaue Position nicht ablesen, oder das ablesbare Gerät zeigt nicht die genaue Position.


    Naja, das ist ja nichts Neues. Sich für ein Outdoor GPS zu entscheiden, war immer schon eine Entscheidung für das kleinste Übel. Mehr als ein "befriedigend" kann ich keinem Gerät geben. Eher "ausreichend" bis "mangelhaft". Aber ohne Markt und Konkurrenz bleibt die Innovation auf der Strecke. Da wird halt lieber die Modellreihe neu aufgegossen, als wirklich mal etwas zu liefern, wo der Kunde "Wow" sagt und es nicht mehr hergeben will.

    Würde mich freuen wenn Du deine Erfahrungen mit dem 64er hier berichten könntest - Du kannst ja offenbar mit einigen anderen Geräte Vergleiche anstellen.


    Kann ich machen. Bisher waren es nur Wintertouren. Die gehen immer durch eher zahmes Gelände. Hier mal ein Beispiel . Die großen Abweichungen vorm Zwercheck und beim Abstieg vom Osser sind tatsächlich Unterschiede im gelaufenen Weg. Die Tour zeigt auch, dass die Genauigkeit des eTrex eher ein Mythos als Realität ist.
    wintertour.gpx.zip
  • Former Member
    0 Former Member over 9 years ago
    vom Osser .


    Den hätt ich mir jetzt nicht als "Alpin" bezeichnen trauen. ;)

    Ja, den kenn ich, ja, den packt das Montana genau so wie das 60er.

    Übrigens: Das Handynetz ist dort wie Rundfunk und Fernsehen hervorragend. Weil auf jedem Hügel ein Mast steht .