Etrex 30 schaltet sich selber aus

Hallo!

Seit 2015 war mein etrex 30 mir ein, von gelegentlichen Abstürzen abgesehen,  treuer Begleiter. Nun hat es letzte Woche begonnen, sich kurz nach dem Start auszuschalten. Um es vorweg zu nehmen: die Akkus sind in Ordnung, es liegt nicht am "Erschütterungs-Problem", und die Ladestandsanzeige zeigt einen vollständig geladenen Akkusatz (was er auch tatsächlich ist).  Firmware war bis vor 2 Stunden 4.80.

Ich habe dann zunächst die microSD-Karte entfernt und nur mit der internen Basemap gestartet. Damit bleibt das Gerät zunächst einmal an, geht aber aus, sobald man einen Wegpunkt setzen möchte.

Daraufhin habe ich einen Werks-Reset durchgeführt (Menütaste+Thumbstick drücken..), das hat aber keine Besserung gebracht.

Daraufhin habe ich alles, was an "persönlichen" Daten (tracks, waypoints etc.) noch im GPX-Folder war, gelöscht und dann den Werksreset noch mal wiederholt. Nun schien das Gerät durchzulaufen, auch mit der microSD-Karte mit OSM Freizeitkarte (die ich zwischendurch auch ersetzt habe, aber wieder mit der gleichen Karte bespielt, die immer problemlos funktioniert hat).

(Kleine Frage am Rande: unter "Werksreset" stelle ich mir eingentlich den Auslieferungszustand vor, aber tatsächlich sind alle Profile, waypoints etc. danach noch vorhanden?? Nur die Einstellungen sind "werksmäßig". Wie bringt man das Gerät denn in einen "echten" Auslieferungsustand?)

Am Wochenende war ich nun wandern und wollte meinen ersten Wegpunkt setzen - da geht das Gerät aus. Wanderung abgebrochen, ab nach Hause.

Heute habe ich die SD-Karte wieder entfernt und die Firmware auf die aktuellste 4.90 gebracht. Starte ich das etrex - geht es sofort nach dem Booten aus. Dann einen Werksreset gemacht - nun läuft es erst mal. Setze ich aber einen waypoint und zoome auf diesen, geht das Gerät aus.

Ich habe ja den Verdacht, dass minderwertiger Programmspeicher verbaut wurde und nun bei Abruf bestimmter Funktionen auf diese defekten  Speicherbereiche  zugegriffen wird, was zum Absturz führt. Anscheinend führt aber auch ein Neueinspielen der Firmware (durchs Update geschehen) nicht zu einer Neuorganisierung des Speichers, weil das Update wohl einige Speicherbereiche überhaupt nicht anfasst - sonst wäre das Gerät nach dem Update ja im Auslieferungszustand.

Noch Ideen hierzu? Insgesamt habe ich das Gerät ziemlich wenig benutzt und optisch ist es fast neuwertig - zu schade für die Mülltonne, eigentlich.

  • So, dann antworte ich mir mal selber.

    Nachdem ich das Etrex komplett auseinandergebaut hatte, gab es keinerlei Hinweise auf Bauteile, die einer Alterung unterliegen könnten. Der Supercap (?) auf der Platine hatte 0,41V - nicht ungewöhnlich. Probeweise habe ich ihn mal komplett entladen, damit eventueller Müll im RAM verschwindet. Aber danach bestand das Problem weiterhin.

    In einer letzten Verzweiflungstat habe ich dann nicht nur einen "Werks-" reset gemacht und alles an GPX-Files gelöscht, was ich finden konnte, sondern auch alle selbstangelegten Profile außer "Freizeit" und "Marine"  gelöscht. Diese waren aber unauffällig - es sind nur einfache Textdateien, die sich mit einem gewöhnlichen Editor öffnen  lassen. Diese Textdateien wiesen keine Auffälligkeiten auf!

    Und doch, seitdem sie weg sind, läuft das Gerät wieder!

    Es ist mir schleierhaft, wie das sein kann. Das Vertrauen ins Gerät bleibt dennoch verloren.

    Am Ende habe ich noch den "Diagnosemodus" gefunden (Thumbstick beim Booten gedrückt halten), aber die Diagnose zeigt keine Fehler.

    Wenn man sich so durch die Foren liest, geschieht es anscheinend häufiger, dass sich diese Geräte wegen einer nicht nachvollziehbaren Unstimmigkeit "verschlucken". Wenn man das schon programmiertechnisch nicht in den Griff bekommt (wie lange gibt es diese Gerätereihe eigentlich schon?),  könnte man doch zumindest einen echten "Werksreset" anbieten, der das Gerät wieder in den Auslieferungszustand versetzt?  Aber dann kauft man ja kein neues, wenn danach alles wieder funktioniert.