Hallo,
irgend wann bildet man sich ein, ein neues Navi zu brauchen. Es gibt ja doch einige Gründe, die man dafür ins Feld führen kann. Das Straßennetz hat sich geändert, neben dem Pkw hat man ja auch ein Wohnmobil und da gibt es jetzt Navis, bei denen man für die Routenführung getrennte Profile verwenden kann und die neuen sind ja bestimmt besser als die alten Navis. Und da gibt es noch BaseCamp, mit dem man seine Routen auch auf dem Computer erstellen und dann auf das Navi übertragen kann. Also entschloss ich mich, mir ein neues zu kaufen und entschied mich für das Camper 760LM von Garmin, das rein äußerlich betrachtet einen guten Eindruck machte.
Sehr bald schon viel mir auf, dass die Ausfahrt (14) Memmingen auf der A96 Fahrtrichtung München-Lindau die Ausfahrt 814) Benningen ist. Ansonsten funktionierte eigentlich alles so, wie es sollte.
Vor knapp zwei Wochen kam dann der erste richtige "Einsatz", eine Reise von Landsberg am Lech nach Gargnano, Via Sasso 8 (N45° 41.257' E10° 38.499'), 400 Meter über dem Gardasee, welcher in der Luftlinie nur 1,3 Km von unserem Ziel entfernt ist. Die durchschnittliche Neigung des Hanges, auf dem unser Ziel liegt, beträgt etwas mehr als 30 %. Schon allein deshalb stellte ich für beide Profile die Routenpräferenzs auf "Kürzere Zeit" ein. In BaseCamp kann für Wohnmobile der Höhenmodus auf "Geringer Anstieg" gestellt werden. Im Gerät selbst fand ich dafür keine Möglichkeit. Wer jedoch mein, dass die Option "Geringer Anstieg" zu einem besseren Ergebnis führt, der irrt. Das Gegenteil ist der Fall. Dazu aber weiter unten mehr.
Die Fahrt ging über den Brenner. Auf der österreichischen Seite sollte keine Mautstrecke benutzt werden. Deshalb unterteilte ich die Reise in zwei Abschnitte, der erste bis zum Brenner, der zweite dann für den Rest. Das ging recht gut und am Brenner aktivierte ich die Routenführung bis zum Ziel. Irgend welche Probleme erwarteten wir nicht mehr. Doch es kam anders.
Bei Punkt N45° 41.436' E10° 39.863' der Via Repubblica in Gargnano wurden wir nach rechts zur Via delle Limonaie geleitet, von der wir nach ca. 75 m am Ende einer S-Kurve links in die Via Prea gelotst wurden. Die Straße wurde immer schmäler und steiler und schließlich blieb uns nichts anderes mehr übrig, als umzukehren und der Via Repubblica weiter in südwestlicher Richtung zu folgen.
Nach etwa 1,5 Kilometer hatte das Navi einen neuen Weg gefunden und schickte uns bei Punkt N45° 40.746' E10° 39.232' nach rechts in eine Gasse, die sich nach etwa 70 m als eine Art Hofeinfahrt entpuppte. Ich wendete und wir waren wieder auf der Durchfahrtstraße, der ich noch ein Stück weiter bis zu einem Kreisverkehr (N45° 40.470' E10° 39.023') folgte, an dem uns das Navi wieder zurück schickte.
Jetzt war das Maß voll und zum Glück hatte ich mein altes Navi dabei, das ich aus dem Kofferraum kramte und unser Ziel eingab, worauf wir wieder zurück bis zum Punkt N45° 41.325' E10° 39.738' geführt wurden, dort links abbiegen mussten und über die Via Angelo Feltrinelli sicher zu unseren Ziel kamen.
Dieser Weg ist zwar deutlich weiter, als die beiden vom Camper 760LM "berechneten" Wege, aber es gibt ihn und die Steigung liegt durchwegs in einem vernünftigen Bereich.
Interessehalber habe ich in BaseCamp die Route auch für das Wohnmobil berechnen lassen. Mit der Einstellung "Geringer Anstieg" für das Höhenprofil änderte sich in der Routenfindung gegenüber der für PKWs gefundenen Route nichts. Erst als ich das Höhenprofil auf "Standard" setzte, dachte ich im ersten Moment, die berechnete Route wäre gleich der, die mein altes Navi findet, aber das wäre ja zu schön gewesen, da wurde ein anderer "Bockmist" eingebaut werden.
Das Camper 760LM zweigt nicht am Punkt N45° 41.325' E10° 39.738' von der Via Repubblica nach rechts zur Via Angelo Feltrinelli ab, nein, es biegt ein Stück früher am Punkt N45° 41.392' E10° 39.845' nach recht zur Via Dosso ab, folgt deser etwa 100 m, um dann über eine nicht existierende Straße zur Via Angelo Feltrinelli zu kommen. Würde ein Mensch so etwas machen, würde man sich wohl fragen, wie dumm der wohl sein muss. Ein Computerprogramm ist nun nicht dumm, aber ich frage mich, wie sorgfältig sind die Programmierer, dass solche Fauxpase möglich sind.
Dies war nur der Anfang, wir waren ja noch nicht zu Hause. Doch das ein andermal.
MfG, kodela