Erfahrungen mit Routing und Routenübertragung von Basecamp auf das Camper-660-Navi

Former Member
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Hallo,


ich will mal kurz zur Information von anderen Besitzern diese Gerätes meine Erfahrungen in der o. a. Angelegenheit schildern:

Das Garmin Camper 660 neigt ja grundsätzlich dazu, öfters mal nicht nachvollziehbare Routen zu wählen. Vermutlich infolge Fehlern in den wohnmobilspezifischen Kartenattributen kommt es nach meiner Erfahrung immer wieder vor, daß man z. B. von gut ausgebauten Haupstraßen in kleine Nebenstraßen geschickt wird. Der Grund ist wohl, daß in den Nebenstraßen in den Karten meistens keine "hinderlichen" Höhen- und Breitenbeschränkungen erfasst sind (Anzeige "Wohnmobilzulässigkeit nicht bekannt"). Irgendwann, wenn die Haupstraßenstrecke mit dem Kartenfehler großräumig über enge Straßen umfahren ist, landet man dann wieder auf der für Wohnmobile besser geeigneten Straße.

Ich hatte nun beabsichtigt, dieses Problem dadurch zu lösen, daß ich die Routen in Basecamp (BC) komfortabel auf dem großen Bildschirm plane und kontrolliere und anschließend auf das Navi übertrage. Das funktioniert nun leider so nicht. Das Navi startet fast immer eine Neuberechnung der Route und schickt einen dann doch irgendwo auf die Nebenstraßen.

Auch die Wahl der Optionen "Routenpunkte aus Routen entfernen" und "ursprüngliche Routen senden" in BC ändert daran nichts. Teilweise werden einfach keine ursprünglichen Routen (mit dem Zusatz "1") mitgesendet und die Routenpunkte werden auf dem Camper-Navi grundsätzlich nicht entfernt. Das Navi beginnt nach wie vor meistens eine Neuberechnung und wählt dann irgendwelche unerwünschten Routen. Es bleibt also, wenn man eine wirklich gute Routenführung haben will, letzlich nichts anderes übrig, als die Routen mühsam mit vielen Zwischenpunkten auf dem Navi selbst zu erstellen und gründlich zu kontrollieren.

Fazit: Das Garmin Camper 660 macht zwar hardwaremäßig einen guten Eindruck und hat einige interessante Zusatzfunktionen - aber die Hauptfunktion "Routenführung" ist momentan immer noch eine Baustelle. BC wählt interessanterweise ohne genaue Eingabe von Breite, Länge und Gewicht des Wohnmobils bei pauschaler Einstellung des Wohnmobilmodus deutlich bessere Routen als das Navi. Nur leider setzt sich das Navi nach der Routenübertragung durch und "verschlimmbessert" dann die Routen.


Grüße
  • Hallo Camperdriver,

    ich kenne die Camperserie nicht, möchte aber trotzdem versuchen, das eine oder andere zu kommentieren.

    Das Garmin Camper 660 neigt ja grundsätzlich dazu, öfters mal nicht nachvollziehbare Routen zu wählen. Vermutlich infolge Fehlern in den wohnmobilspezifischen Kartenattributen kommt es nach meiner Erfahrung immer wieder vor, daß man z. B. von gut ausgebauten Haupstraßen in kleine Nebenstraßen geschickt wird. Der Grund ist wohl, daß in den Nebenstraßen in den Karten meistens keine "hinderlichen" Höhen- und Breitenbeschränkungen erfasst sind (Anzeige "Wohnmobilzulässigkeit nicht bekannt"). Irgendwann, wenn die Haupstraßenstrecke mit dem Kartenfehler großräumig über enge Straßen umfahren ist, landet man dann wieder auf der für Wohnmobile besser geeigneten Straße.


    Evtl. sind hier die Routingeinstellungen nicht optimal eingestellt bzw. Vermeidungen nicht eingerichtet ("Einstellungen" -> "Navigation" -> "Vermeidungen" und "Einstellungen" -> "Navigation" -> "Eigene Vermeidungen"). Oder das Fahrzeugprofil ist nicht korrekt eingerichtet ("Einstellungen" -> "Fahrzeugprofil").

    Ich hatte nun beabsichtigt, dieses Problem dadurch zu lösen, daß ich die Routen in Basecamp (BC) komfortabel auf dem großen Bildschirm plane und kontrolliere und anschließend auf das Navi übertrage. Das funktioniert nun leider so nicht. Das Navi startet fast immer eine Neuberechnung der Route und schickt einen dann doch irgendwo auf die Nebenstraßen.


    Tja, das größte Problem bei dem Camper 660 bzgl. Navigation von vorgeplanten Routen besteht wohl darin, daß man die Neuberechnung nicht abschalten kann. Die Neuberechnung sollte allerdings (auch beim Camper 660) erst dann erfolgen, wenn

    a) von der geplanten Route abgewichen wird (z. B. Umleitung)

    b) die geplante Route eine Wegführung beinhaltet, die das Fahrzeugprofil verbietet (z. B. die Unterquerung einer für das Fahrzeug zu niedrigen Brücke).

    Ansonsten sollte das Navi keine Motivation haben, eine Route, auf welcher man sich befindet und von der man nicht abweicht, neu zu berechnen. Einen wichtigen Punkt, den man unbedingt beachten muß, gibt es aber noch: Die Karte, mit der man in BaseCamp die Route plant, muß identisch mit der Karte sein, die sich auf dem Navigationsgerät befindet (selbst die Version muß übereinstimmen!). Ist das nicht der Fall, führt eine kleine Abweichung der Straßenführung zwischen den Karten schon zu einer Neuberechnung bzw. das Navi routet überhaupt nicht (kommt bei meinem Montana dann schon mal vor)!

    Auch die Wahl der Optionen "Routenpunkte aus Routen entfernen" und "ursprüngliche Routen senden" in BC ändert daran nichts. Teilweise werden einfach keine ursprünglichen Routen (mit dem Zusatz "1") mitgesendet und die Routenpunkte werden auf dem Camper-Navi grundsätzlich nicht entfernt. Das Navi beginnt nach wie vor meistens eine Neuberechnung und wählt dann irgendwelche unerwünschten Routen. Es bleibt also, wenn man eine wirklich gute Routenführung haben will, letzlich nichts anderes übrig, als die Routen mühsam mit vielen Zwischenpunkten auf dem Navi selbst zu erstellen und gründlich zu kontrollieren.


    Das Entfernen von Routenpunkten (die je nach aktiviertem oder deaktiviertem Alarm "Zwischenziel" oder "Änderungspunkt" ("Shaping Point") heißen) hat nur Sinn bei Navis, die das Neuberechnen abschalten können und ist für diejenigen Navis gedacht, die jedes Zwischenziel ansagen, egal, ob der Alarm für das jeweilige Zwischenziel aktiviert oder deaktiviert ist. Die Outdoor-Navis von Garmin verhalten sich zum Beispiel so. Trotzdem ist es immer ratsam, dann eine Kopie mit allen Zwischenzielen/Shaping Points auf dem Navi zu speichern, um wenigstens ungefähr den Routenverlauf beim Neuberechnen zu erhalten. Nach Entfernen der Zwischenziele/Shaping Points hat das Navi ja sonst nur noch den Start- und den Endpunkt der Route. Ein neuberechneter Routenverlauf auch nur annähernd wie geplant ist dann so gut wie ausgeschlossen!

    Bei den Straßen-Navis (zu Mindest bei den Zumos für Motorräder) ist das Verhalten folgendermaßen:

    - Alarm des jeweiligen Punktes eingeschaltet = Zwischenziel = Punkt wird angesagt/angezeigt und muß angefahren werden.

    - Alarm des jeweiligen Punktes ausgeschaltet= Shaping Point (Änderungspunkt) = Punkt wird nicht angesagt/angezeigt und muß nicht angefahren werden.

    Bei abgeschaltetem Alarm stören die Shaping Points also hier gar nicht, was das Entfernen der Punkte überflüssig macht. Demzufolge würde ich für das Camper dazu raten, die Route in BaseCamp mit recht vielen Shaping-Points (Alarm jeweils ausgeschaltet) zu erzwingen, wobei zu beachten oder auszuprobieren ist, daß/ob bei dem Camper die maximale Anzahl der Zwischenziele/Shaping Points pro Route begrenzt ist (bei meinem Montana z. B. beträgt die maximale Anzahl 50).

    Gruß
    Steffen
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Hallo Steffen,


    die ganze Geschichte ist leider nicht so unproblematisch, wie das in der Werbung gerne dargestellt wird.

    Das von mir beschriebene "seltsame Routing" scheint schon in gewissem Maße beim Camper 660 gerätespezifisch zu sein. Mein Mopednavi Zumo 340 zeigt nämlich nicht ganz so viele diesbezügliche Unarten. Im Prinzip ist es wahrscheinlich so: je mehr Kartenattribute ein Gerät in die Routenberechnung einbezieht, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß Fehler in den Kartenattributen auch ein unlogisches Routing verursachen. Es gibt z. B. eine Strecke, die ich schon mehrfach vollkommen problemlos mit dem Wohnmobil befahren habe. Das Navi lässt sich aber im Wohnmobilmodus auch durch viele Zwischenpunkte nicht dazu bewegen, dieser Route zu folgen. Letzlich bleibt in dem Fall nur die Möglichkeit, in den PKW-Modus zu wechseln - dann funktioniert es. Die sonstigen Routingeinstellungen bzw. Fahrzeugprofileinstellungen habe ich schon mehrfach überprüft ohne darin einen Ursache für das Fehlrouting gefunden zu haben.

    Der Neuberechnung kann man leider bei diesem Gerät kaum entgehen - es genügt wohl schon, wenn man sich nicht genau am Startpunkt einer Route befindet oder daß man aus irgendeinem Grund mal leicht von der Route abweichen muss.

    Die Einstellung des Alarms bei Zwischenpunkten ist mir noch etwas unklar bzw. ich habe die Einstellmöglichkeit in BC noch nicht gefunden. Wenn ich normal mit der Schaltfläche "neuer Wegpunkt" einen Zwischenpunkt setze, wird der im Navi als Zwischenziel angezeigt. Wenn ich einen Routenbereich in BC mit dem "Gummiband" verschiebe, dann ist dieser Zwischenpunkt im Navi kein Zwischenziel, sondern entspricht vermutlich einem "Shaping-Point". Diese zweite Zwischenpunktkategorie macht seltsamerweise im Zumo 340 Probleme, weil man die bei einer Routenänderung unterwegs nicht überspringen kann - im Camper kann man diese Punkte allerdings bei Bedarf auf dem Gerät z. B. bei einer Umleitung löschen.

    Die Sache ist also durchaus kompliziert und das Überprüfen des Routings auf dem kleinen Bildschirm des Camper ist bei den längeren Urlaubsstrecken schon sehr zeitaufwendig. Ich habe deshalb vor, bei der nächsten Urlaubsplanung folgende Vorgehensweise auszuprobieren:

    Ich werde die Route auf dem Camper erstellen, im Schnellverfahren überprüfen und durch einige Zwischenpunkte anpassen. Dann lade ich die Routen in BC und schaue sie mir dann auf dem großen Bildschirm genauer an bzw. überprüfe kritische Streckenabschnitte durch Ansicht in GoogleEarth. Dann korrigiere ich erforderlichenfalls noch mal die Routen mit Shaping-Points in BC. Dann übertrage ich die Routen wieder auf das Camper 660. Ich hoffe, daß ich mit dieser Strategie schneller zur Wunschroute komme. Man wird sehen...


    Grüße
  • Die Einstellung des Alarms bei Zwischenpunkten ist mir noch etwas unklar bzw. ich habe die Einstellmöglichkeit in BC noch nicht gefunden.


    Hallo Camperdriver,

    um die Zwischenziele einer Route in BaseCamp zu bearbeiten, öffnest Du das Eigenschaftsfenster der Route, indem Du entweder

    - links im Browser auf die Route doppelklickst, oder

    - links im Browser mit der rechten Maustaste auf die Route klickst un dann "Öffnen" anwählst, oder

    - mit dem "Hand"-Werkzeug in der Karte auf die Route doppelklickst, oder

    - mit dem "Hand"-Werkzeug in der Karte mit der rechten Maustaste auf die Route klickst un dann "Öffnen" anwählst.

    Im Register "Eigenschaften" siehst Du dann die Zwischenziele. Bei normal gedruckten Zwischenzielen ist der Alarm aktiviert, bei blaß gedruckten Zwischenzielen ist er deaktiviert. Ferner steht bei deaktiviertem Alarm neben dem Namen des Zwischenziels in Klammern "kein Alarm". Den Alarm ein- oder ausschalten kann man, indem man mit der rechten Maustaste auf das entsprechende Zwischenziel klickt und dann "Kein Alarm bei Ankunft (Änderungspunkt)" oder "Alarm bei Ankunft" wählt. Dies ist bei Deinem Zumo sehr wichtig bei Shaping Points, damit er diese nicht par tout anfahren will (auch, wenn Du schon daran vorbei gefahren bist und gar nicht mehr dorthin möchtest). Evtl. verhält sich das Camper ebenso...


    Wenn ich normal mit der Schaltfläche "neuer Wegpunkt" einen Zwischenpunkt setze, wird der im Navi als Zwischenziel angezeigt. Wenn ich einen Routenbereich in BC mit dem "Gummiband" verschiebe, dann ist dieser Zwischenpunkt im Navi kein Zwischenziel, sondern entspricht vermutlich einem "Shaping-Point". Diese zweite Zwischenpunktkategorie macht seltsamerweise im Zumo 340 Probleme, weil man die bei einer Routenänderung unterwegs nicht überspringen kann - im Camper kann man diese Punkte allerdings bei Bedarf auf dem Gerät z. B. bei einer Umleitung löschen.


    Das verstehe ich nicht. Mit dem Werkzeug "neuer Wegpunkt" kannst Du lediglich einen "alleinstehenden" Wegpunkt erzeugen, der mit einer Route erstmal überhaupt nichts zu zun hat, selbst, wenn Du ihn auf den Streckenverlauf der Route platzierst. Um diesen Wegpunkt dann als Zwischenziel in die Route einzubinden, ziehst Du ihn im Browserfenster links auf die Route (ebenfalls im Browserfenster links). Jetzt ist er zwar in die Route eingebunden, steht aber dort an letzter Stelle, was einen merkwürdigen Routenverlauf hervorruft! Also das Eigenschaftsfenster der Route wie oben beschrieben öffnen, das durch den Wegpunkt erzeugte Zwischenziel am Ende der Liste durch einmaliges Anklicken markieren und mit Hilfe der Pfeile (hoch, 'runter) rechts im Fenster (oder durch direktes Schieben mit der Maus) das Zwischenziel an die korrekte Position im Routenverlauf setzen. In diesem Zusammenhang gleich den Alarm nach Wunsch aktivieren oder deaktivieren.

    Ich würde allerdings davon abraten, den Routenverlauf mit Wegpunkten zu formen. Diese werden dann immer mit der Route beim Verschieben derselben in eine andere Liste (BaseCamp) oder zum Navi mitgeschleppt. Lediglich an "echten" Zwischenzielen, die ich unbedingt anfahren möchte und die ich evtl. ohnehin schon als Wegpunkte abgespeichert habe, ist dies sinnvoll. Ansonsten den Routenverlauf immer mit dem Routenwerkzeug durch klicken auf die Straßen erzeugen plus nachträgliches Nachbearbeiten mit den Werkzeugen "Einfügen" (Gummibandwerkzeug), "Punkt verschieben" oder "Löschen".

    Zu BaseCamp hat übrigens unser Forumskollege HADIZET ein sehr schönes Buch geschrieben, welches Du hier herunterladen kannst.

    Gruß
    Steffen
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Hallo Steffen,

    jetzt ist mir auch die Sache mit Alarm ein- und ausschalten klar. Das ist halt in BC nicht so direkt erkennbar, wenn man nach der "learning by doing -Methode" vorgeht.

    Ich habe bisher bevorzugt das passende Routing über "richtige" Wegpunkte in BC erzeugt, und die dann natürlich über das von Dir beschriebene Verfahren in der richtigen Reihenfolge in die jeweilige Route eingefügt. Das hat den Vorteil , daß man diese Art Zwischenpunkte während der Fahrt mit den Zumo bei Bedarf überspringen kann. Deshalb benenne ich die in BC auch immer möglichst sinnvoll (z. B. X-Stadt-Umfahrung). Dann kann man sich z. B. bei einer Umleitung unterwegs besser orientieren. Die mit dem "Gummiband" erzeugten Zwischenpunkte lassen sich bei meinem Zumo seltsamerweise nicht übersprigen. Der Nachteil mit den "richtigen" Wegpunkten ist natürlich wie von Dir geschrieben, daß man die bei der Routenübertragung immer mitschleppt. Deshalb werden bei mir die Speicher auf den Navis nach jedem Urlaub direkt gelöscht.

    Ich werde demnächst mal das Verhalten der beiden Geräte bei abgeschaltetem Alarm an den Zwischenpunkten genauer überprüfen. Ich hatte bisher eigentlich immer den Eindruck, daß die, wenn man mal dran vorbeigefahren ist, mit Gewalt zu den Zwischenpunkten zurückwollten, sofern man die nicht von Hand "ge-skipt" hat.

    Ansonsten wäre es natürlich schön, wenn es mit weniger Aufwand ginge und die Navis von sich aus schon mehrere eventuell passende Routen anbieten würden. Aber ich glaube, da muss man wohl noch länger drauf warten.....


    Grüße