Komplikationen bei Verwendung von gespeicherten Routen am zumo 396, verglichen mit zumo 220

Guten Tag,

nach über zehn Jahren mit einem zumo 220 benutze ich jetzt ein zumo 396. Nun muß ich erkennen, daß mein Nutzungsverhalten anscheinend vollkommen untypisch ist. Fast ausschließlich plane ich Routen mit Basecamp, übertrage sie auf das zumo 220 und lasse mich dann vom Gerät mit ausgeschalteter Neuberechnung entlang dieser Routen leiten. Wenn ich die Route verlasse oder Punkte nicht anfahre, meckert das Navi nicht, und wenn ich auf die Route zurückkehre, dann wird die Navigation fortgesetzt. Vollkommen problemlos - kein Eingriff notwendig.

Am zumo 396 ist das anders. Bevor ich dort eine gespeicherte Route benutzen kann, _muß_ ich mich zu einem Punkt auf dieser Route navigieren lassen. Es gibt keine Alternative. Das 220 bietet zwar in dieser Situation auch die Navigation zum Startpunkt der Route an, aber im Gegensatz zum 396, kann diese am 220 abgelehnt werden. Das bietet am 220 die Möglichkeit, an einer beliebigen Stelle einer gespeicherten Route einzusteigen. Nicht möglich am 396. Und das ist doch widersinnig - ich benutze mit Basecamp vorgeplante Routen, die Neuberechnung am Gerät ist abgeschaltet - und trotzdem _muß_ mich das Navi irgendwohin navigieren? Zu einem Routenpunkt, den ich aus einer Liste selbst wählen muß - was aber schwierig sein kann, wenn einem die Ortskenntnis fehlt und man nicht weiß, welcher Routenpunkt am besten geeignet ist, um die gespeicherte Route fortzusetzen.

Wenn ich nun diese Hürde überwunden habe, kann ich die gespeicherte Route befahren, mit Navigation entlang der Route. Sollte ich von der Route abweichen, stoppt die Navigation entlang der Route, erwartungsgemäß. Konnte ich durch diese Abweichung einen Routenpunkt nicht anfahren, will mich das Navi anschließend unbedingt zu diesem Routenpunkt leiten. Wegen ausgeschalteter Neuberechnung wird tatsächlich keine neue Route berechnet, aber die am rechten Bildschirmrand eingeblendeten "Reisedaten", beziehen sich ab dann auf den übersprungenen Routenpunkt, was für mich momentan noch verwirrend ist.

Auch wenn ich im weiteren Verlauf der Reise zur gespeicherten Route zurückkehre, wird die Navigation entlang der Route nicht fortgesetzt, vermutlich wegen des nicht angefahrenen Routenpunkts. Ja, man kann den nicht angefahrenen Routenpunkt überspringen, und man kann auch ansonsten versuchen, das Gerät irgendwie auszutricksen, um die gewünschten Funktionen doch noch irgendwie hinzukriegen - aber warum funktioniert am 220 all das problemlos und am zehn Jahre jüngeren 396 ist es unmöglich?

Und nun meine Frage: Liegt das daran, daß das zumo 220 ein High-End-Gerät war und das zumo 396 einfach zu billig ist? Welche aktuellen Garmin-Motorradnavis können das, was am zumo 220 möglich ist?

Grüße, und vielen Dank im Voraus!

  • Nein, daran liegt es nicht. Die neueren Zumos sind im Grunde genommen Autonavis, die fürs Motorrad Fahren angepasst wurden. Das Verhalten, dass Du von deinem Zumo 220 beschreibst, kenne ich auch in ähnlicher Form von meinem alten GPSMAP 276c/278. 
    Deshalb muss man sich umstellen. Ich bin über das Montana 650 und Zumo 590 jetzt beim ZumoXT gelandet und mit dem Teil sehr zufrieden. Die Routenplanung mache ich nun etwas anders, Ich lege z.B. den Startpunkt der Route immer einige 100 m vom Standort entfernt. Dann rufe ich die Route auf und lasse mich zum Startpunkt navigieren. Dort angekommen wird die Route automatisch wie geplant weitergeführt. Bei mir ist die Neuberechnung auf AUS gestellt. Aber das ist Geschmacksache. Auch eine Neuberechnung führt nicht zur Zerstörung der geplanten Route. Ausserdem kann man auch in eine Route unterwegs „einsteigen“. 

  • Hallo. Neuere Modelle bieten erweiterte Funktionen und eine intuitivere Benutzeroberfläche. Sie bieten die Möglichkeit, Wegpunkte auszuwählen und die Navigation auf gespeicherten Routen fortzusetzen, ohne jeden einzelnen Punkt durchlaufen zu müssen.

  • Ja, mit dem Einrichten eines Routenpunkts speziell zum Starten der gespeicherten Route habe ich mir auch beholfen. Das funktioniert, wenn man sich wirklich an exakt die Route halten kann oder will. Verpaßt man diesen Routenpunkt, kann die gespeicherte Route nicht gestartet werden. Diesen Zwang zum Herumtricksen kann ich nur schwer akzeptieren, auch weil ich weiß, daß es Garmin auch mal anders konnte - siehe zumo 220.

    Dein letzter Satz verwirrt mich ein wenig - für das Einsteigen in eine Route ist doch das Navigieren zu einem Routenpunkt Voraussetzung, entsprechend der von uns praktizierten Prozedur mit dem Anfahren eines extra dafür eingerichteten Routenpunkts. Wenn man diesen verpaßt, und die Route keinen weiteren "Einstiegspunkt" hat, dann hat sich das "Einsteigen" bis zum Ende der Etappe erledigt. Oder meintest Du das "Wiedereinsteigen" in eine erfolgreich gestartete Route, die unterwegs zeitweise verlassen wurde?

    Deinen Schilderungen entnehme ich, daß sich das zumo XT in dieser Hinsicht auch nicht anders verhält als das zumo 396. Schade, das Problem läßt sich anscheinend auch nicht mit Kauf eines teureren Geräts lösen.

  • Danke für den Hinweis, doch wenn ich Dich nicht mißverstanden habe, dann sehe ich genau darin das Problem: Ein Wegpunkt muß ausgewählt werden. Wenn kein Wegpunkt vorhanden ist, dann funktioniert der Einstieg nicht. Wie gesagt, das zumo 220 zeigt, daß es anders geht.

  • Wenn man ohne Neuberechnung fährt und die Route verlassen hat, kann man die Route stoppen und neu starten. Dann wird man wie beim Neustart gefragt wo die Route gestartet werden soll. Dann kann man "Nächster Zugang" auswählen. Dann navigiert das ZumoXT zum nächsten Routenpunkt bezogen auf den realen Standpunkt und setzt dann die geplante Route fort. Der nächste Routenpunkt muss kein echter Wegpunkt sein sondern er nutzt auch die "Shapingpoints" (Wegpunkte ohne Alarm). Das klappt ganz gut.

  • Danke für die Erläuterung! Dennoch, die Möglichkeit, gespeicherte Routen zu benutzen, steht und fällt mit der Existenz oder Nicht-Existenz von Routenpunkten. Cry

  • Ja das stimmt. Bei den alten Navis genügten wenige Wegpunkte und die Route konnte nach der Übertragung 1:1 abgefahren werden. 
    Bei den Neuen ist das leider anders. Meine Routen plane ich mittlerweile mit MyrouteApp. Ich erstelle dort die Route und lasse durch das Programm die Route mit zusätzlichen Wegpunkten „auffüllen“. Bei einer 300 km Tour auf etwa 50 Punkte. Dann hat das ZumoXT nicht viele Möglichkeiten, bei der Neuberechnung von der Planung abzuweichen.

    Das klappt ganz gut. 

  • Danke für Deine Antworten und Tipps. Dennoch: Die Entscheidung für das mit den neueren Modellen geänderte Konzept hinsichtlich der Tourplanung bleibt für mich unverständlich. Ideal wäre jetzt eine Auswahlmöglichkeit zwischen dem modernen, strikten Modus, der die Navigation zu Zielen erzwingt, und dem traditionellen Modus, der einen einfach nur während der Fahrt sinnvoll unterstützt.