EDGE 800 Herzfrequenzgurt/Uebertragung

Hallo
Nach vielen Jahren mit POLAR-Kombiuhren habe ich mich nun davon getrennt und mir für das Radtraining einen EDGE 800 erstanden. Nach rund 300 Strassenkilometern bei zum Teil misslichen Verhältnissen bin ich mit dem EDGE mehr als zufrieden. Einzig die Herzfrequenzübertragung lässt zu wünschen übrig, d.h. sie ist sehr unpräzise, vorallem in den ersten ca. 30 Minuten eines Trainings. Da gibt es, obwohl in der Grundlagenausdauer gefahren wird, Schwankungen die von 50 bis 250 Schläge pro Minute reichen. (Würde diese Informationen stimmen, hätte ich wohl das Zeitliche schon lange gesegnet!) Anlässlich von div. Tests in der Sportklinik unter medizinischer Aufsicht habe ich die Bestätigung erhalten, dass die Herzfrequenzübertragung mit dem EDGE 800 tatsächlich nur bedingt zu gebrauchen ist. Da sind die POLAR-Produkte weit überlegen. Die Lehre daraus: Für die Pulsaufzeichnung POLAR und für alles andere den EDGE 800. Vielleicht bringt Garmin sogar in Kürze eine besseres Herzfrequenzübertragungssystem, nachdem mir auch einzelne Rennfahrer vom GARMIN-Rennteam bestätigt haben, dass die Erfassung der Pulswerte, nicht nur beim EDGE 800 problematisch ist. Vielleicht hat einer der Moderatoren von Garmin noch eine bessere Lösung für dieses Problem.
Freundliche Grüsse aus Zürich
  • ... Schwankungen die von 50 bis 250 Schläge pro Minute reichen.


    Leider habe ich dieses Phänomen ebenfalls - eigentlich seit Anfang an. Ich habe dann auf einen meiner anderen Pulsmesser (Polar, Suunto) ausgewichen, ist allerdings nicht wirklich eine Lösung. Lustig ist, dass auch bei mir nach ca. 60 Minuten die Anzeige in einen eher plausiblen Wert zurückkehrt. Ich selber trainiere über 20 Jahre mit Pulsmesser - meist Polar - und kenne diese Abweichungen so eigentlich überhaupt nicht. Auch nicht von meiner Suunto Uhr. Meine Frau nutzt einen Edge 500 - der geht prima. Wenn ich mit meinem Pulsgurt in die Nähe des Edge500 komme, passt der Puls prima - gehe ich zurück zum 800 - passt nichts mehr in mein Schema.
    Die neuste Software ist installiert (2.4). Die Batterie habe ich auch schon mal gewechselt - werde ich jetzt aber nochmals wiederholen. Falls jemand noch einen Tipp hat - ich bin dankbar.
    Grüsse, Tom
  • Nachdem ich schon mehrfach komische Werte,aber keinen Ausfall,hatte,war ich heute ein paar Stunden unterwegs und musste feststellen,dass alles in bester Ordnung war.
    Keine Ausreisser,alles realistische Werte.

    http://connect.garmin.com/activity/192230897

    http://connect.garmin.com/activity/192230849

    http://connect.garmin.com/activity/161390255
  • Also in bin von Polar weg, da auch der "Polar 600csx mit Textilgurt Wind" nicht ganz frei von Ausschlägen war. Dazu kommt das alle Polargeräte seit 1994 nach in etwa 2 Jahren eingingen. So ackerte ich buchstäblich alle Modelle (immer die teuersten HighEnd-Modelle) lückenlos durch. Nur der Polar 600csx geht jetzt schon fast drei Jahre ohne Supergau.
    Ich hab jedenfalls genug, und da ich weiß das Garmingeräte niemals abstürzen (verwendete so ziemlich alle Outdoortypen seit zwanzig Jahren) nahm ich den 800er. Die Pulswerte stimmen genau. Meine trainingshausstrecke ein Berg mit 400HM ergibt mit Garmin800 8718 Herzschläge, mit Polar600csx 8698 Schläge. Beide Geräte in 1sec-Aufzeichnung.
    jeder Mensch hat in der Stunde ganzt natürliche elektrische "Querschläger" auf das Herz die den Rythmus auf harmlose Art stören. Und zwar sind das jene elektrische Impulse die das Herz kurz "rattern" lassen, wenn diese von der "falschen Richtung kommen". Ist harmlos und hat jeder.
    Ich bin mit der HF-Frequenz sehr zufrieden, denn ich habe seitdem (und da war ich mir auch schon vorher sicher) nie wieder diese Ausschläge am HF-Diagramm.

    Außerdem fahr ich nach Watt, nur im "Grundlagenbereich Tief bis Mittel" nehm ich Pulsorientierung bei Long-Distanzes. Ab Ga1-Hoch nur mehr mit Watt, Im KA3-3, EB- und SB-Intervall ist die HF sowieso komplett sinnlos.

    Gruß Peter
  • Hallo an die Experten,

    ich bin neu in der Thematik und überlege mir gerade auch, mal meinen Puls zu messen. Ich habe schon eine ganze Weile die Edge Computer, habe aber noch nie die beiliegenden Brustgurte genutzt, weil mir die vom Handling nicht zusagen. Ausser konventionellen mehrwöchigen Radeltouren durch Europa fahre ich ansonsten nur Testfahrten mit Pedelecs und das auch im Gelände, und dazu hätte ich jetzt gerne neben der konventionellen Wattmessung noch einen Parameter mehr, die Herzfrequenz. Gibt es eine Pulsuhr mit Funk, die ich über Ant an einen gpsmap 62 und oder an einen Edge 800 adaptieren kann und die halbwegs zuverlässig eine Tendenz aufzeichen kann?

    Liebe Grüsse,
    Marcel
  • Gibt es eine Pulsuhr mit Funk, die ich über Ant an einen gpsmap 62 und oder an einen Edge 800 adaptieren kann und die halbwegs zuverlässig eine Tendenz aufzeichen kann?
    Kurz und knapp, nein. A sind Pulsuhren, die am Handgelenk messen bei weitem nicht so genau und zuverlässig wie ein funktionierender Brustgurt und B kommt noch die Bewegung am Handgelenk während der Fahrt hinzu, die die Messung nochmals verfälschen können. Nebenbei kann ein 62er nicht mit einem ANT+ Wattmesser gekoppelt werden. Das klappt nur mit dem Edge oder einigen Forerunner Modellen. "Konventionelle Wattmessung" klingt so, als wäre es Standard :D Welches Wattmesssystem wird denn benützt und was spricht gegen die Verwendung eines Brustgurtes (Stichwort "Handling")?
  • Die Antwort kam aber schnell. Vielen Dank. Nun, ich habe mich wahrscheinlich etwas ungenau ausgedrückt.
    Die Wattmessung läuft auf meinen Testfahrten durch eine extra Sensorik vom Hersteller des Antriebs und ist quasi autark.
    rlege dachte ich mir einfach aus wissenschaftlicher Sicht mal den Puls mit einfliessen zu lassen. Eigentlich interessieren mich die physiologischen Daten nicht so sehr, aber ich bekam die Anfrage ob ich solche Informationen im Zusammenhang mit pedelec Fahrten nicht auch mit aufzeichnen könnte.

    Einen Gpsmap 62sc hab ich immer zum edge 800 als Referenz dabei, da hatte ich nur gesehen, das der auch Ant kann, deswegen war ich in der Annahme, das er auch puls aufzeichnen kann.

    Der Brustgurt verrutscht immer bei Geländefahrten, vielleicht liegt das auch an meiner Figur.
    Ich hatte das damals mit den ersten Edge 7xx getestet und dann nie wieder ausprobiert.

    Gibt es vielleicht andere Ant Geräte die Puls messen können, z.B. am Ohr?

    Ist aber auch nicht so wichtig, ich kann auch auf medizinische Produkte zurückgreifen, dachte mir nur das dass vielleicht praktisch wäre, weil ich auch so schon die Trittfrequenz abnehme, (Ant) was aber auch nur als Referenzvergleich zur Antriebssensorik benötigt wird.

    Vielen Dank für die Info. :-)
  • Die Wattmessung läuft auf meinen Testfahrten durch eine extra Sensorik vom Hersteller des Antriebs und ist quasi autark.
    Ich glaube die Mitleser würden gerne wissen um welchen Hersteller es geht ;)
    Einen Gpsmap 62sc hab ich immer zum edge 800 als Referenz dabei, da hatte ich nur gesehen, das der auch Ant kann, deswegen war ich in der Annahme, das er auch puls aufzeichnen kann.
    Das ist auch richtig, aber HF und Watt machen bei einem Outdoorgerät schon einen Unterschied. Das 62er kann weder Watt anzeigen noch aufzeichnen und was die HF betrifft, klappt das auch nur wenn der ActiveLog, sprich die Datei current.gpx gesichert/ausgewertet wird. Am Gerät selbst kann die HF-Aufzeichnung nachträglich nicht betrachtet werden.

    Gibt es vielleicht andere Ant Geräte die Puls messen können, z.B. am Ohr?

    Ist aber auch nicht so wichtig, ich kann auch auf medizinische Produkte zurückgreifen,...
    Ich würde eher von solchen Experimenten mit Pulsmessung am Ohr oder Handgelenk abraten und Dir stattdessen empfehlen, Dich mit dem Brustgurt anzufreunden oder auf die HF-Messung zu verzichten. Ein zusätzlicher Parameter macht nämlich nur dann Sinn, wenn dieser auch eine entsprechende Genauigkeit/ Zuverlässigkeit mit sich bringt. Nebenbei solltest Du beim Kauf eines Sensors auf das ANT+ Logo achten, denn ANT alleine ist mit Garmin-Geräten nicht kompatibel.
  • Die Antwort kam aber schnell. Vielen Dank. Nun, ich habe mich wahrscheinlich etwas ungenau ausgedrückt.
    Die Wattmessung läuft auf meinen Testfahrten durch eine extra Sensorik vom Hersteller des Antriebs und ist quasi autark.
    rlege dachte ich mir einfach aus wissenschaftlicher Sicht mal den Puls mit einfliessen zu lassen. Eigentlich interessieren mich die physiologischen Daten nicht so sehr, aber ich bekam die Anfrage ob ich solche Informationen im Zusammenhang mit pedelec Fahrten nicht auch mit aufzeichnen könnte.



    Vielleicht ist er hilfreich zu erwähnen, das die HF lediglich dazu dienen sollte die Wattleistung zu überwachen.
    Systemsicherheit hab ich nur wenn ich ein zweites System paralell laufen habe.
    Die HF allein nützt so wenig, das es oft besser ist nach Gefühl zu fahren. Die HF-Werte können sich an einem einzigen Tag enorm rauf und runter verschieben wenn:

    1 Biorythmus anders 5-10 HF Diff
    2 kurz vorher gegessen mindest. 8-10 HF Diff
    3 vorige Schlafqualität
    4 psychische Verfassung
    5 Aussentemperatur
    6 Witterung Feuchtigkeit (Lunge nimmt bei 99% weniger Sauerst.auf)
    7 Jahreszeit
    8 Motivation, Adrenalin
    9 Rollwiderstand
    10 Steigung
    11 Wind
    12 und einer der unangenehmsten Faktoren: die Pulsdrift

    Bei einer z.b. zweistündigen Grundlagen-Ausfahrt steigt bei in etwa gleicher Leistung von von 130HF die HF auf 136HF.
    Das ist bei 136HF eine Pulsdrift von 5%. Wäre die Drift deutlich höher als 5% hat man keine ausgebildete Grundlagenausdauer, und man sollte sein Training überdenken...

    13 Die Reaktion der Herzfrequenz tritt z.B. bei kleinen Anstiegen immer stark verzögert ein und ist keine verlässliche Größe. Wie viel Watt man allerdings tritt, ist dagegen ein zuverlässiger und zeitgenauer Wert

    die 13 Punkte sind jetzt nur ein kleiner Ausschnitt von solchen Faktoren, die Liste ist lang...

    Wattwerte sind von all diesen Faktoren unabhängig.
    Watt-Rookies haben bei gleicher Trainings-Leistung einen 8-10% Zuwachs (5000km/Jahr >)
    Ambitionierte Hobbybiker kommen auf 12-13% (7500km/J >)
    Amateure holen 18% und mehr raus. (15000km/J >)

    Mit in etwa 3000km/Jahr macht das Wattsystem natürlich keinerlei Sinn mehr.
    Die physiologischen Anpassungsprozesse fallen zu kurz aus.
    Die Zeitlöcher zwischen den geringen Trainingsstunden sind zu groß um physiologische Anpassung in eine Höhe zu bringen das Watt Sinn machen.
    Es gilt eben die Grundregel: nach 48 Stunden Leerlauf baut der der Muskel ab...

    So jetzt hab ich euch mit Grundlagenwissen genug genervt :rolleyes:

    Gruß Peter