Höhenmeter beim EDGE 1000 falsch - vermutlich ja?

Hallo zusammen,
jetzt was wirklich den Edge 1000 hinterfragt - zumindest in seinem jetzigen Auslieferungsstand:
1.) Ärgerlich: Neigungsanzeige (Steigung in %) wird beim Edge 1000 viel zu langsam im Vergleich zum Edge 800 aktualisiert! So verliert man die Spitzenwerte - kleiner kurzer Stich (Edge 800=13%; Edge 1000= 9%); richtig sind um die 13%! -> hatte ich Euch ja schon beschrieben! Zudem springt die Anzeige in der Steigung hin und wieder sehr stark (9% auf 2% und zurück), obwohl die Steigung konstant ist.

Hier nun meine Messergebnisse, die sich bei der heutigen Morgentour leider bestätigten:
Edge 800=343HM (Aufzeichungsintervall 1s)
Edge 1000=228HM (intelligent Aufzeichnung)
Edge 1000=229HM (Aufzeichungsintervall 1s)
Garmin Connect=228HM
Sporttracks=312Hm
Gpsies=320HM (nach Höhenkorrektur)
33% weniger HM mit dem Edge 1000, da ist doch was FAUL!
Heute Morgen: 29% weniger HM mit dem Edge 1000 auf 20km wieder!
  • Heute mal eine Tour mit dem 800er und dem 1000er gefahren es waren beim 1000er insgesamt 1707hm und beim 800er 1709hm,scheinbar stimmen die Höhenmeter doch :D
  • Ich habe hier mal ein schönes Beispiel zur Genauigkeit des Edge 810.

    Bodenseeradmarathon Veranstalterangaben: Goldtour Länge 220 KM HM 936

    Edge 810 gibt die Höhenmeter mit 1244m an
    Wenn ich dann in Connect die Höhenkorrektur betätige, dann werden es 1707 HM
    Strava gibt mir 1706 HM an

    Wenn ich jetzt den 1000er mit en Werten oben vergleiche, dann wären es beim 1000er die realistischen Werte gewesen.

    Hier mal die Vergleichswerte von meiner Tour gestern über 133 KM

    Edge 1000 707 HM
    Nach Höhenkorrektur in Connect 1406 HM
    Strava 944 HM
    Edge 810 986 HM

    Der 1000er gibt hier realirischere Werte aus.

    Einige müssen nun doch anfangen mal richtig Berge zu trainieren. :cool::cool:


    Sorry, daß ich das jetzt nochmal ausgrabe: Interessant wäre zu wissen, woher der Veranstalter die Werte hat oder womit die gemessen wurden. Im Prinzip könnte ich ja auch eine CTF oder ähnliches veranstalten, gebe da Werte an, die ich mit irgendeinem Gerät gemessen habe und irgendwer geht dann davon aus, daß meine Werte schon richtig sind, weil ich ja Veranstalter bin. ;-)
  • Sorry, daß ich das jetzt nochmal ausgrabe: Interessant wäre zu wissen, woher der Veranstalter die Werte hat oder womit die gemessen wurden. Im Prinzip könnte ich ja auch eine CTF oder ähnliches veranstalten, gebe da Werte an, die ich mit irgendeinem Gerät gemessen habe und irgendwer geht dann davon aus, daß meine Werte schon richtig sind, weil ich ja Veranstalter bin. ;-)


    Beim Gäsbock (in der Nähe von Neustadt/Weinstraße) macht der Veranstalter das so
    Bei den Höhenmetern verrate ich jetzt mal die "Berechnungsmethode". Also ich nutze das Programm Magic Maps und klicker mir auf der Karte eine Strecke zusammen. Da kommt nach ein paar Abstimmungen was Hübsches bei raus und unter anderem auch ein Höhenprofil. Das sieht aber sehr wüst aus und bei den Hömes stehen dann 2.853 oder so. Das ist natürlich zu viel und die Graphik sieht auch doof aus (zuviel Gezappel). Es gibt dann so einen hübschen Schieberegler, der heißt "Glättung". Den schubse ich soweit nach rechts, bis das Profil schön "glatt" aussieht und die Höhenmeter auf längeren Strecke sich so ca. bei 1.850 einpendeln.

    Siehe http://www.mtb-news.de/forum/t/gaesbock-14-rockt-samstag-10-mai-2014.655250/page-19#post-11959526

    Ich denke so ähnlich läuft das anderswo auch :D
  • MagicMaps verwendet für Deutschland auch ein gutes BKG-Geländemodell (http://www.bkg.bund.de/nn_159300/DE/Bundesamt/Produkte/Geodaten/Gelaendemodelle/DGM-Deutschland/DGMdeutschland__node.html__nnn=true), das kostet aber auch was. Die meisten kostenlosen Werkzeuge (gpsies, ...) verwenden das kostenlose SRTM-Höhenmodell mit seiner groben Auflösung. Mit ein wenig Erfahrung kann man den Glättungsschieber in MagicMaps auch so einstellen, dass was Realistisches rauskommt. Ich maches das für unsere Vereinstouren genau so - auch bei unserer RTF kommt die Veranstalterangabe exakt da her.
  • Also kann man doch eigentlich sagen, daß es wirklich 100%ige Werte ohne amtliche Vermessung nicht gibt, richtig?
    Zumal doch bestimmt auch nicht für jeden Waldweg oder Trail die tatsächlichen Höhendaten irgendwo kartografiert sind, wie ich mal schwer annehme. Von daher ist das eine Modell vielleicht genauer, das andere nicht, die eine Messung mal nahe dran, die andere nicht.

    Wenn es jetzt wirklich rein um die Vergleichbarkeit für eigene Zwecke geht, dann sind mir persönlich (wirklich nur meine Auffassung, die für niemanden sonst gelten muß) die "falschen" Werte lieber, wenn diese Geräte allesamt in überschaubaren Toleranzen bleiben.

    Allerdings habe ich aufgrund dieses Threads auch mal was ausprobiert, was natürlich messtechnisch völliger Humbug sein kann:
    Leicht ansteigende Straße, Fixpunkt auf Augenhöhe gesucht (also bei 1.83m auf dem Rad sitzend ca. 2m Höhe). Auf diesen Punkt zugefahren und dort die in der Zeit gezählten Höhenmeter angeschaut. Tatsächlich waren das beim Edge 810 bei jedem dieser Versuche ca. 4-5m, die aber so (ich kann es nicht 100%ig beschwören, bin aber relativ sicher) so nicht auf der barometrischen Höhenanzeige auftauchten, denn dann wäre ich nach mehrern dieser "Versuche" weit über dem Haus zu Hause angekommen. Also rechnet sich das Ding bei leichten Anstiegen oder Wellen schon ganz nett was dazu. Wellen oder leichte Anstiege gar nicht zu erfassen wäre allerdings auch nicht richtig (meine Meinung).
    Wenn ich den ganzen Tag auf ´ner Strasse fahren würde, wo immer ganz sanfte 0.5m Buckel drin sind, dann habe ich am Ende des Tages ja trotzdem einiges an Höhenmetern zurückgelegt. Nach den Glättungsmethoden würden die also theoretisch gar nicht gezählt?

    Mag sein, daß ich damit nervig bin, würde es aber gerne besser verstehen. ;-)
  • Richtig, Deine vielen 0,5 m-Buckel würden nicht unbedingt gezählt. Bei 0,5 m läge das aber vermutlich an der Empfindlichkeit des Sensors. Der misst ja nicht cm-genau. Jeder Gerätehersteller muss entscheiden, welchen Sensor er verbaut, wie dessen Fehlerbereich ist und ab wann er einen vom Sensor gemessenen Höhenunterschied dann auch tatsächlich aufaddiert. Deshalb sind einzelne Anstiege mit vielen hm sehr genau zu messen und bei vielen klein(st)en Buckeln addieren sich die Fehler.
  • Die 0,5m waren jetzt nur einfaches Beispiel und können von mir aus auch 2m Hügelchen sein oder als ganz langezogene Wellen.

    Danke erstmal. ;-)
  • Schon klar - aber auf den Wert kommt's nicht an. Gute digitale Barometer haben eine Genauigkeit von unter 1 hm (http://de.wikipedia.org/wiki/Höhenmesser) Garmin verbaut sicher nicht die allerbeste Sorte - kommt ja nicht darauf an, ein edge ist ja kein Flugzeug oder Geodätenwerkzeug. Rechnen wir mal mit 1 oder 2 hm Genauigkeit der Einzelmessung. Um einen Unterschied in den Einzelwerten in einen Gesamtwert für den Anstieg einzurechnen, muss er größer sein als der Messfehler, sonst addiert man die Messfehler. Also hast Du für jedes Gerät einen Mindestanstieg, bevor er in den Gesamtwert eingerechnet wird.
  • Es wurde hier im Thread glaub ich schon mal irgendwo gesagt, es geht hier nicht unbedingt um die Genauigkeit des Sensors, sondern eher darum eine Entscheidung zur Glättung zu treffen.
    Auch eine schon öfter erwähnte "Professionelle Vermessung" hat das gleiche Problem. Du kannst sicher einfach und für jeden verständlich die Höhe von einem, zwei, ... tausenden Punkten vermessen. Aber trägt der Stein auf dem Trail wirklich +10cm Höhe und anschließend wieder -10cm Höhe zum Gesamtanstieg bei, wenn du drüber fährst?
    Du musst immer eine Glättung anwenden um auf sinnvolle Werte zu kommen. Ich finde der 1000er glättet sinnvoll. Wenn ich mir ein Höhenprofil anschaue und dort per Hand die Höhenmeter ermittle komme ich auf einen sehr ähnlichen Wert wie der 1000er.
    Muss jede Bodenwelle gleich in die Gesamthöhenmeter zählen?!
  • Glättung und Genauigkeit hängen schon zusammen, ebenso Häufigkeit der Messung. Wer jede Minute einen extrem genauen Wert misst, muss eigentlich nicht mehr glätten. Wer jede Millisekunde einen extrem genauen Wert messen würde (das ist Dein Beispiel mit dem 10cm-Stein), müsste sehr kleine Wellen ausglätten, wer im Sekundentakt ungenaue Werte misst, größere. Insgesamt ist der kumulierte Höhenwert und die Glätte des Profils immer die Folge von technischen Vorgaben (Genauigkeit, Messintervall) und im Hinblick darauf zu treffender Entscheidungen über die Verwendung der Daten.

    Man darf halt auch aus Höhendaten nicht mehr melken als realistischerweise drinsteckt. Aber da sind wir uns wohl völlig einig.