Edge 1000 - Höhenmessung, aber wie?

Hallo zusammen,

heute ist es mir erneut so gegangen, dass die gemessenen Höhenmeter nicht stimmen.
Entweder verstopft der barometrische Sensor oder das Wetter schlägt in den Bergen derart um, dass die Drücke sehr schwanken.

Kann mir jemand genau erklären, welche Strategie Garmin bezüglich der Höhenmessung verfolgt?
Immer barometrisch?

Ich denke eine Kombination aus Luftdruck und GPS führt immer zum richtigen Ergebnis.

Dafür muss es doch eine Lösung geben.
Danke und Gruß
Jörg
  • Kannst du genauer beschreiben, was an den Höhenmetern nicht passt? Zu viele, zu wenige?
    Der Drucksensor beim Edge 1000 befindet sich mittig unterhalb der Quarter-Turn Befestigung. Ein Wassertropfen kann den Sensor leicht lahmlegen..

    Grundsätzlich kann man anmerken, dass der Edge 1000 bei kupiertem Gelände gern einige Höhenmeter weniger misst, als andere Geräte. Auf einer Strecke mit vielen 2-3 Meter Wellen kann sich das schnell aufsummieren.. Auch misst der 1000 generell weniger Höhenmeter als z.B. ein Edge 705.
  • Also grundsätzlich passen die Messungen.

    Ich bin gestern die Zillertal Bike Challange gefahren und ich behaupte ab der ersten Abfahrt hat sich der Sensor oder die Öffnung an der Hülle zugesetzt.
    https://connect.garmin.com/modern/activity/1239319893

    Und ab da war die Messung dann fehlerhaft, also es wurde deutlich zu wenig gemessen.
  • Ja, das sieht so aus, als wäre die Öffnung für den Barometrischen Sensor verstopft gewesen. Die Silikon-Hülle von Garmin hilft da ein bisschen, bei starkem Regen hatte ich es aber auch schon, dass sich das Loch trotz Hülle zugesetzt hat.
    Ich würde erstmal nicht von einem schlimmeren Gerätedefekt ausgehen. Falls dir so etwas nochmal auffällt, kannst du das Loch ggf. wieder "freiklopfen". Also den Edge mal mit der Rückseite auf die Hand schlagen und so das Wasser herausholen..
  • Also die Hülle sollte man im feuchten weglassen, dann ist die Gefahr kleiner dass die Öffnung sich zusetzt. So meinr Erfahrung aus den letzten drei Schlammeinsätzen.

    Mir ist schon klar wodurch der Messfehler hervorgerufen wird.

    Mir geht es darum: die Höhe kann aus zwei unterschiedlichen Quellen ermittelt werden. Somit habe ich eine Redundanz, die eigentliche eine genauere Wertermittlung mit sich bringen sollte. Wenn der Drift beider Werte größer wird muss ich auf meine sicherer Quelle zurückgreifen.

    Ich möchte halt gern mal wissen, welche Strategie Garmin tatsächlich verfolgt.

    Kann sich dazu mal bitte ein Moderator äußern.

    Danke
  • Also die Hülle sollte man im feuchten weglassen, dann ist die Gefahr kleiner dass die Öffnung sich zusetzt. So meinr Erfahrung aus den letzten drei Schlammeinsätzen.
    Kann durchaus sein, dass die Hülle beim 1000er nicht mehr so effizient ist wie beim Edge8X0, denn es gibt hier keinen echten Kanal mehr, der auch was bringt. Das ist mehr oder weniger nur noch ein kleiner Spritzschutz vor der Gehäuseöffnung. Allerdings muss man auch zwischen Regen und Schlamm unterscheiden. Irgendwann ist einfach Schluss. Meine Erfahrungen sind mit Hülle eher besser als ohne. Hängt aber auch von der Regenintensität, der Dauer der Regenfahrt und sicher auch von der Montage des Geräts ab.

    Grundsätzlich gibt es bei Garmin-Geräten keine Redundanz bei der Höhenaufzeichnung. Von einer Redundanz wäre ohnehin nur dann die Rede, wenn beide Systeme gleichwertig arbeiten würden und das eine das andere im Zweifelsfall vollständig, ohne Qualitätseinbußen ersetzen könnte und das funktioniert hier nicht. Garmin Outdoorgeräte mit bar. Höhenmesser können zwar (falls gewünscht) den Barometer mit Hilfe der GPS Höhe während der gesamten Aufzeichnung "nachkalibrieren", aber das setzt natürlich ebenso einen nicht verstopften, zu jeder Zeit funktionierenden Drucksensor und vor allem guten GPS-Empfang voraus. Bei den Edge-Modellen endet die Höhenmesserkalibrierung wenn die Aufzeichnung gestartet wird (Ausnahme: Aufzeichnung stoppen, Gerät aus- und wieder einschalten). Alle registrierten Höhenänderungen die nach dem Start auftreten, liegen entweder an einer geografischen Höhenänderung oder an wetterbedingten Luftdruckveränderungen.

    Der Gesamtanstieg wird bei allen Geräten mit bar. Sensor über einen Glättungsalgorithmus ermittelt. D. h. das Gerät wandelt die bar. Druckunterschiede elektr. in eine Höhenangabe um, aber nicht jeder gefahrene Höhenmeter fließt zwangsläufig in den kumulierten Anstieg/Abstieg (siehe BENNIG.). Ausschließlich per GPS aufgezeichnete Höhenangaben sind qualitativ eher schlecht, da nicht nur die 2-dimensionale Positionsbestimmung, sondern auch die GPS-Höhenbestimmung stark schwankt. GPS-Höhen als Korrekturfaktor heranzuziehen ist daher nur bedingt sinnvoll, da sie nur einen groben Richtwert liefern.

    Es gäbe auch noch eine dritte Höhendaten-Quelle, nämlich die DEM-Höhen der Garmin-Topos oder die Höhendaten aus der bereits vorhandenen Höhenkarte im 1000er, aber letztendlich ginge es am Ende immer darum, aus den qualitativ untschliedlichen Informationen einen realistischen Gesamtanstieg zu ermitteln und genau da würden sich eine ganze Reihe von Problemen ergeben. Nebenbei ist die Höhenaufzeichnung per bar. Sensor wesentlich genauer als alles andere und da dies unter normalen Bedingungen funktioniert, gibt es für Garmin sicher keinen Anlass ein weiteres System zur Kalibrierung einzuführen. Den Wunsch bei den Edge-Modellen die gleiche Höhenmessser-Funktionalität wie bei den Outdoorgeräten einzuführen, gab es schon vor langer Zeit, aber Garmin hat das nie umgesetzt.

    In Garmin Connect lassen sich sehr einfach die aufgezeichneten Höhendaten durch SRTM-Daten ersetzen, dann erhält man zumindest ein plausibles Höhenprofil, aber der ermittelte Gesamtanstieg wird mit Sicherheit falsch sein. Es spricht zumindest nichts dagegen, denn die Höhenaufzeichnung ist ohnehin fehlerhaft.