Erholungsratgeber/Recoveryfunktion Funktionsweise

Hallo!

Kann hier jemand zuverlässig sagen, wie Garmin die Erholungszeit berechnet?
Ich habe jetzt einige Fahrten absolviert und mir die Erholungszeit anzeigen lassen, halte das aber für pure Spielerei, da ich den Eindruck habe, daß der Edge lediglich die durchschnittliche HF als Maßstab für die Berechnung nimmt.
Ob ich nun 1 Stunde, 2 oder 3 fahre, ob ich dabei Phasen im Spitzenbereich habe etc., scheint überhaupt nicht von Interesse zu sein. Ist der Durchschnittspuls relativ hoch nach einer (länge egal) Fahrt, zeigt es hohe Stundenwerte an, isst der Durchschnittspuls niedrig, zeigt es kurze Werte an. Niedrige Durchschnittswerte hat man aber auch, wenn man 3h GA1 fährt und dabei ein paar kurze Intervallserien fährt. Ein lockeres Training, das mit 14h Erholungsphase erledigt ist, stellt das nach meinem bescheidenen Wissen nicht dar.

Auch die Anzeige, wie gut man sich erholt hat nach ca. 12 Minuten ist m.E. fragwürdig. Was wird da gemessen? In der Regel und wenn man sich halbwegs an empfohlenes Training hält, fährt man sich zumindestens 20 Minuten erstmal warm, ohne größere Belastung. Was will die Funktion dabei dann bitte messen?

Falls jemand da also fundiertes Wissen hat, ob und wie das System funktioniert und ob es auch nur ansatzweise Sinn ergibt, wäre ich recht dankbar, wenn man mich an dem Wissen teilhaben lässt. ;-)

Danke und Grüße,
N.
  • Danke für die Info!

    Im Edge werden aber wohl keine so umfangreichen Hintergrundinformationen gesammelt, daher wohl die im Vergleich z.B. zur fenix 3 die unpräzise empfohlenen Erholungszeiten.
    Eventuell ist die Auswertung mit der Verwendung einem Leistungsmessers präziser.


    Also das kann ich so nicht bestätigen. Das Connect zeigt vieles nicht an. Ich nutzte neben Connect noch Sporttracks und lese dort über das Garmin Plugin meine FIT-Dateien ein.
    Der EDGE zeichnet extrem viel und Detailgenau auf. Sporttracks liest das alles aus. Die Herzberiche komplett so wie man sie haben will.
    Auch die Pausenzeiten und Gesamtpause neben der Fahrzeit werden angezeigt und vielen mehr.

    Also die FIT-Datei von dem Edge ist vollgepackt mit Informationen. Nur bekommt es Garmin mit Connect nicht hin das vernünftig anzuzeigen.

    Deshalb lohnt es sich externe Programme einzusetzen um mehr Auswertungsmöglichkeiten zu haben.

    Was den Recovery-Modus angeht: Hier zeigt er bei mir auch immer was anderes an. Egal ob ich z. B. auf der Rolle 2 Tage hintereinander das gleiche Programm mit fast den gleichen Herzbereichen fahre oder draußen ein paar Touren. Nach ca. 12 MInuten immer GOOD und danach immer zwischen 14h-20h recovery.

    Ich denke hier bedarf es noch anpassungen an der Formel intern im Edge die das alles berechnet.

    Gruß
    Picard
  • Former Member
    0 Former Member over 8 years ago
    Also die FIT-Datei von dem Edge ist vollgepackt mit Informationen. Nur bekommt es Garmin mit Connect nicht hin das vernünftig anzuzeigen.


    Jain. Ich bin beim FIT-Format für Aufzeichnungen nicht ganz tief drin. Aber vieles lässt sich einfach aus den jeweiligen "Momentanwerten" berechnen, die ja auch in der Aufzeichnung stecken. Die Zeit in den HF-Bereichen kann man problemlos im Nachhinein berechnen, auch wenn der Edge das nicht schon "mundfertig" in die FIT-Datei schreibt. Sporttracks kann extrem viel selbst berechnen, wenn man es lässt. Auch die Distanz und die Höhenmeter kannst du in Sporttracks ja nochmal rechnen lassen und bei den Höhenmetern z.B. auch die Glättung definieren. (Bei den Höhenmetern werden dann tatsächlich die barometrischen Werte vom Edge benutzt, aber diese werden halt anders aufsummiert als der Edge es selbst mache)
    Was der Edge aber sicher in die FIT-Datei schreibt sind Start/Stopp des Timers, die Batteriestände, Alarme, die während der Tour aufgetaucht sind usw.. Diese Infos sieht man im Fit File Repair Tool, aber sonst zeigt kaum ein Tool das an.

    Warum Connect die Zeit in den HF-Bereichen beim Edge nicht anzeigt, ist mir absolut schleierhaft.
  • Moin,

    bin zwar nicht so krass drauf wie mancher hier (mit Leistungsmesser und so), aber auch bei mir sind die Ergebnisse mehr als verwirrend. Das Ding scheint wirklich nur nach dem Durchschnittspuls zu gehen, sonst nichts.
    Infos für genauere Berechnung (Fahrzeit, Höhenmeter, Geschwindigkeit und eben die Zeiten in den HF-Bereichen) sollten eigentlich genug vorhanden sein, um wenigstens etwas präzisere Vorgaben zu machen.

    Sonntag: 2:40h mit dem MTB, 600Hm, 139HF im Schnitt - 19h Erholungszeit
    Montag Pausetag und heute morgen mal eben knapp über 1h mit 157Hm und 136er Durchschnittspuls geradelt - 18h Erholungszeit.

    Morgens und vor allem in den Spätschichtwochen und noch dazu nach einem Pausetag habe ich eh immer weit höhere Pulswerte als am Nachmittag nach der Arbeit, also war das von der Leistung her im Gegensatz zu Sonntag eben Kindergarten und trotzdem wird fast die gleiche Erholungszeit angezeigt. Vielleicht sollte ich Strava mal den Vorschlag unterbreiten, eine solche Funktion anzubieten. Da wird ja in der Premiumversion mit der schönen Auflistung der HF-Bereiche und dem Sufferscore schon einiges wenigstens aus den HF-Daten gemacht, so daß eine solche Funktion bei Strava wahrscheinlich relativ praxistauglich wäre.

    Ich weiß nicht, warum bei Garmin immer Features integriert werden, die niemand braucht oder die nicht das machen, was sie machen sollen. Es gäbe so viel sinnvollere Verbesserungsmöglichkeiten an der Software der Geräte, wo diese Arbeits- und Entwicklungszeit weit sinnvoller eingesetzt wäre.

    Grüße,
    N.
  • Heute komplett andere Daten, aber gleicher Durchschnittspuls und somit gleiche Erholungszeit wie gestern, also 18h.
    Demnach geht das Teil meiner Erkenntnis nach rein nach dem Durchschnittspuls.

    Grüße, N.
  • Mit der FW 8.1 wird die empfohlene Ruhezeit wohl nicht nur anhand des Durschnittspulses des vorangegangenen Fahrt ermittelt.
    Habe gerade 72 Stunden empfohlene Ruhe bekommen, nach einer harten Bergtour mit 6 h.
    Zwei weitere Touren mit je um die 2 h hatten danach die Empfehlung 15 bzw. 17 h Ruhe.
    Der Durchschnittspuls war bei allen 3 Fahrten gleich.
  • Also ohne Wattmessungsmöglichkeit macht das definitiv keinen Sinn.
    Ein Herzfrequenzmesser ist bestenfalls bei langen gleichmäßigen GA1-Fahrten brauchbar, und da auch nur als beläufige Kontrolle für die Wattmessung.
    Mit eigenem Gefühl fährt man viel genauer als mit einem HF-Gerät.
    Je nach Biorhythmus, Tagesverfassung, Mageninhaltsmenge und deren Verweilzeit, Uhrzeit, Temperatur, Luftfeuchte, Adrenalinhaushalt und dutzende Parameter - alle aufzuzählen sprengt hier den Rahmen - kann die Tages-HF enorm differieren, wenn man dann trotzdem 130HF fährt und glaubt das es diesmal auch GA1-Mittel ist, kann sich erheblich täuschen. Es kann sehr wohl GA1-Tief oder GA1-Hoch sein. Im letzteren Fall ist das bei einer 5 Stundenfahrt dann dramatisch.
    Der Leistungsmessung sind all diese Parameter wurscht.

    Und das bei Intervallen ist die HF das sinnloseste überhaupt. Bis das träge Herz die richtige HF endlich anzeigt, ist das Intervall längst zu ende.

    Bei all diesen Überlegungen wird klar, das eine Recovery nur bei Wattmessung einen brauchbaren Sinn ergibt, alles andere ist Kaffeesudlesen...

    Eine Wattnabe von z.b. Powertab ist sehr genau und kostet in etwa 650 Euro, nicht viel mehr als eine gute Karbonkurbel...
    Leistungszuwachs bei Wattnovizen bewegen sich um die 15%/Jahr...
  • Hallo,

    da kann man ja geteilter Ansicht sein.
    Sich auf das Gefühl verlassen geht bei den meisten (auch Profisportlern) gründlich schief, da man sich nahezu immer falsch einschätzt.
    Auch bei gelegentlichen Laufeinheiten denke ich oft, mich im Wohlfühlbereich zu bewegen und empfinde es als locker und beim Blick auf die Pulsuhr hab ich dann 160/170 Puls. Sieht beim Radfahren oft nicht anders aus.

    Viele große Radsportler haben auch ohne Wattmessung bis heute unerreichte Leistungen gebracht und irgendwas neues muß ja immer kommen. So sehe ich die Wattmessung im Hobbybereich eher als Marketingmasche, die eigentlich ebenso unnötig ist, wie Hochprofilcarbonfelgen an Rennrädern von Leuten, die damit universell unterwegs sind und nicht für jede Strecke die Laufräder wechseln und die meist nicht mal einen 30er Schnitt schaffen. Hauptsache es ist teuer, sieht cool aus und bewirkt unter Umständen noch das Gegenteil von dem was eigentlich bezweckt wird. ;-)
    Die Stylepolizei verurteilt ja auch Spacer, denn Optik ist wichtiger, als daß das Rad zum Körper passt. Da wird sich dann verbogen und Leistung verschenkt, Hautpsache das Rad sieht auf ´nem Foto toll aus.
    Die meisten kennen noch nicht mal ihre wirklichen Trainingszonen nach Laktattest oder Spirometrie, sondern leiten lustig nach Formel die Bereiche ab und fahren trotzdem teils recht erfolgreich bei Wettkämpfen mit.

    Davon ab habe ich z.B. derzeit 4 Bikes und würde es nicht einsehen, für jedes einen Leistungsmesser zu kaufen, zumal teuer, sackschwer, teils häßlich und wenn es auch noch die Nabe sein soll, nicht mit jedem Laufrad kompatibel.
    Aber auch das kann und darf jeder handhaben wie er möchte. Wenn alle andere Möglcihkeiten optimiert und ausgereizt sind, dann sehe ich da einen Sinn drin.

    Die Recoveryempfehlung vom Edge ist jedenfalls sinnlos, da sind wir uns einig. ;-)
    Wie diese sich in Verbindung mit einem Leistungsmesser verhält wäre vielleicht noch interessant zu wissen.

    Grüße,
    N.
  • allesamt sind das reine killerargumente.

    das Hinterrad mit Wattnabe wechsel ich zwischen meinen 4 Rädern in ein paar Sekunden...
    bei mehreren Rädern kauft man sich halt passende Schnell-Wechselsysteme.

    Diesen Punkt außer acht lassen und dann aber von teuren Vielfach-Wattanschaffungen zu reden ist eben das Killerargument-Niveau, da ich hier anspreche.

    die meisten ambitionierten hobbysportler haben schon ein recht gutes Grund-Gefühl, da hab ich mich meinen Trainerplänen bestätigendes Feedback von meinen Schützlingen.

    Und woher beziehen sie ihre Informationen ? na eben.
  • 1. Ich habe betont, daß es sich um meine persönliche Meinung handelt, die ebenso wenig als Maßstab für den Rest der Welt gelten muß wie die deinige. Kein Grund also, hier derart pampig zu werden.

    2. Dann zeig der Herr mir mal, wie er an einem 26er MTB, einem 29er MTB, einem Disc-Cyclocrosser und einem Rennrad die gleiche Nabe/das gleiche Laufrad hinten in Sekundenschnelle wechselt. Oooops, so weit haben wir gar nicht gedacht? Ist doch immer schön, wenn der Tellerrand schon vor der eigenen Nasenspitze aufhört, nicht wahr? Es soll Leute geben, die nicht nur Rennrad fahren, sondern den Sport vielfältig ausleben und davon sollen sich sogar bei den Profis sehr viele finden.

    3. Mein Informationen habe ich aus Fachlektüre und unter anderem von einem (meinem) Trainer, der selber eine Sportschule leitet und mehrfacher Hawaii-Ironman Finisher im vorderen Drittel ist. Dazu aus vielen Jahren eigener (Rad)sporterfahrung und der etlicher Mitsportler. Das ist natürlich alles nichts wert im Vergleich zu deiner Meinung und das bedaure ich zutiefst. Falls du hier irgendwo Sarkasmus findest, darfst du den gerne behalten und das nächste mal denke bitte erst nach, bevor du in die Tasten haust. Trainer sollten auch Vorbildfunktion haben und die vermisse ich bei dir vor allem in Sachen Benehmen und sachlicher Diskussion leider gänzlich.
    Wenn man so ein Crack ist, wie du es angeblich bist, dann entkräftet man angeblich falsche Argumente durch sachlich und fachlich versierte Gegendarstellungen und nicht durch Pampigkkeit. Diese lässt die Glaubwürdigkeit bekanntlich gen null sinken nach dem Motto: Getroffene Hunde ....

    Einen schönen Tag noch,
    N.
  • Ich denke mal, falls Garmin hier mitliest, werden sie sich gerade darüber kaputtlachen, dass einige ihr Recovery-Spass-Gimmick so ernst nehmen und dafür vielleicht noch extra 600 EUR-Zubehör kaufen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand bei einer mehrtägigen Tour zu seinen Kumpels am nächsten Morgen sagt: "Fahrt schon mal ohne mich los, mein Garmin sagt, ich soll noch 2 Stunden erholen". Leute, bleibt cool, nehmt nicht alles so ernst und habt Spaß am Radfahren.

    Schönes Wochenende
    Willi