Ich bereue es so, eine Garmin Uhr (Vivoactive 3) gekauft zu haben

Probleme am Anfang sind häufig, da evtl. das Verständnis bzw. die Erfahrung fehlt - Nutze einfach Deinen Anspruch zur Nachbesserung

Hallo zusammen,

bin in der Thematik etwas zwiegespalten.
Ja, die Software von Garmin ist unterirdisch und wird nur noch von ihrem Support getoppt (mit wenigen Ausnahmen).
Was ich aber häufig lese, sind Kleinigkeiten worüber sich die Leute echauffieren. Jetzt ist einmal in 12 Monaten das Garmin Connect Portal einen halben Tag nicht erreichbar und schon will man die Uhr zurückgeben?!? Was für ein Schwachsinn!

Bin nun seit fast 10 Jahren mit Garmin-Geräten unterwegs. Und die Erfahrungen sind alles die selben:
Tolles Geräte mit super Features. Immer am Zahn der Zeit, was Sensoren, Zubehör, Konnektivität, usw. angeht. Aus meiner Sicht der Grund für Garmin.
Die Software ist anfangs etwas hakelig, da die Geräte zu früh auf den Markt gebracht werden. Das ist schlicht und ergreifend ein Problem in der heutigen Zeit, immer die Ersten sein zu wollen. Vor GoPro, Fitbit und wie sie alle heißen.
Wäre ja grundsätzlich kein Problem, wenn dann eine vernünftige Firmware nachgeliefert werden würde. Aber genau das passiert nicht.
Da ich selbst Softwareberater bin und sowohl in zahlreichen Sprachen programmiere, als auch die Planung und Architektur von Software mache, sehe ich hier schon von außen was schief läuft!
Die Entwickler sind durchweg bemüht. Aber die Leute die entscheiden was gemacht wird, sind rein Umsatzgetrieben.
Sonst gäbe es einen Test-Zirkel für neue Firmware-Updates. Es gäbe Entwicklungsrichtlinien (schon in der Monkey C SDK ist erkennbar, dass es keine gibt). Es müsste eine Qualitätskontrolle geben. Wie kann es sein, dass behobene Fehler in der nächsten Firmware wieder enthalten sind?
Einen Software Kernel für alle Uhren (War sicherlich mal angedacht, aber die Realität ist eine andere). Uvm.
Aktuelle DevOps, wie sie in jeder kleinen Entwicklerbude an der Tagesordnung stehen.

Gerade bei anderen Produkten, wo die Entwickler mehr in den Foren aktiv sind, kann man sehr genau herauslesen, dass sie gerne manche Features umsetzen würden, es aber "nicht auf der Roadmap steht" (Sprich: Gibt kein Budget). Oder Bugs beheben möchten, die Zielgruppe dazu jedoch zu klein ist.

Es gibt sicherlich viele fähige Garmin Mitarbeiter, die aber durch die Firmenpolitik eingebremst werden. Das ist wirklich äußerst schade!
Gerade zu Zeiten des regen Austauschs der User im Internet, sollte der Leitspruch "Don´t be evil" bei Firmen ganz weit oben auf der Agenda stehen. Außenwirkung!
Das ist aber absolut nicht der Fall. Ist eine Uhr aus dem Produktzyklus, und wir haben noch schnell einen Bug eingebaut, bleibt dieser unbehoben. Schade, kauf doch eine neue Uhr!

So überzeugt ich von der Hardware bin, ich überlege mir dreimal ob ich mir wieder eine Kamera von Garmin kaufe. Eine Uhr. Oder ein Motorrad-Navi.
Kommt die Woche später der Nachfolger raus, stehe ich da ohne Support, Updates und i.d.R. mit einigen Bugs...


Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass ich mit der Vivoactive 3 grundsätzlich sehr zufrieden bin. Akku ist ok. Verbindungsabbrüche habe ich garkeine. Die Apps tun was sie sollen (auch wenn nicht ganz perfekt). Notifications kommen wann immer sie sollen, usw.
Dinge wie das Etagen zählen funktionieren selten verlässlich. Verlässlich ist nur, dass nach einem FW Update irgendwas diesbezüglich verändert wurde und es noch weniger funktioniert. Aber das ist für mich persönlich kein wichtiger Wert.
Der HR Messer am Handgelenk ist lächerlich und man sollte weiterhin einen Brustgurt verwenden, wenn man verlässliche Daten wünscht.
Das einzige was wirklich nervt, sind die Updates! Das mit der Sprache der Apps war schon ein Knaller. Andere Apps, die keine Berechtigung auf GPS haben, zeichnen dieses jedoch ungefragt auf. Manche Apps müssen neu installiert werden, weil sie die Funktion gänzlich eingestellt haben. Die Lauf-App hat auf einmal alle Screens durcheinander gewürfelt und muss wieder komplett neu konfiguriert werden. Favoriten verschwinden. Uvm.
Anfängerfehler im Softwaredeployment sollten nach so vielen Jahren nicht wieder und wieder passieren. Durchgängig bei allen Geräten, wie man hervorragend im englischen Forum nachlesen kann.

@Maik schönes Video, gut auf den Punkt gebracht! Zeigt aber auch nur auf, wie unnötig schwer es Garmin sich selbst macht. Etwas mehr Mühe und Budget in die Software-Entwicklung, Qualitätskontrolle und Testing und man wäre sofort zufrieden. Und nicht erst nach 20 Updates, sofern man so lange wartet.

Das ideale Bild eines umsichtigen Programmier's, der alle Fehlerquellen bereits bei der Entwicklung kennt, finden wir nur in der Theorie. Oder anders formuliert: Man kann nur auf Fehler in einer SW testen, wenn man weiß das "die möglich sind". Sicherlich gibt es viele gute Leute, die so programmieren können. Aber das ist nicht die Regel.

Ich finde die SW von Garmin im großen und ganzen nicht so schlecht. Sogar mein zumo 210 hat diesen Monat ein Update bekommen. Komisches Verhalten innerhalb einer SW muss nicht sein. Das könnte man an einigen Stellen besser machen. Aber manchmal wissen die gar nicht, dass das Verhalten der SW komisch ist, weil die das so noch nicht probiert oder gesehen haben.

Für die VA3 würde ich im Moment behaupten, dass die SW ziemlich stabil ist. Ein paar Dinge müssen noch verbessert werden, aber es wird schon. Deshalb kann man aber nicht von "Schrott" sprechen.

Probleme am Anfang sind häufig, da evtl. das Verständnis bzw. die Erfahrung fehlt - Nutze einfach Deinen Anspruch zur Nachbesserung

Du hast recht!
Heute funktioniert die Garmin Connect-Page wieder und meine HF wird auch wieder angezeigt. Meine Erfahrung muss mit dem letzten Update zugenommen haben.:o
Jetzt wird während einer Aktivität nur noch die Durchschnittsgeschwindigkeit und Dauer angezeigt. Vielleicht bin ich morgen ja auch wieder um eine Erfahrung reicher.:confused:

Ich mach einfach keine Updates mehr und konzentriere mich, wie vorher ohne Uhr, auf's Training und den Spaß dabei. Da brauch ich mich nicht zu ärgern!

Man kann nur auf Fehler in einer SW testen, wenn man weiß das "die möglich sind".

Richtig, Du sagst es. Testen! Und genau das passiert hier nicht.
Selbstverständlich kann kein Entwickler der Welt fehlerfrei programmieren oder jede Eventualität voraus ahnen.
Das erwartet auch niemand. Was hier jedoch auftritt, sind zum Teil eklatante Fehler, die hätten auffallen müssen! Und das in einer Fülle, über alle Modelle, Programme und weitere Angebote hinaus.

Selbst würde ich mich als intensiver Nutzer beschreiben. Habe mehrere Virb Kameras und nutze diese, sowohl als auch die Schnittsoftware Virb Edit. Jedes Update ist ein Glücksspiel, ob anschließend der Video-Export noch funktioniert. Oder das Programm noch startet. Dass so Dinge wie ein Update aus dem Programm heraus installieren, seit einer handvoll Versionen nicht mehr funktioniert, stört mich dabei schon lange nicht mehr.
Fehler in den Schnittstellen zwischen der Entwicklungsumgebung und der Anzeige in Connect sind seit mittlerweile über einem Jahr bekannt. Da passiert nix!
Wenn man sich nur die eigens kreierte Programmiersprache anschaut, erkennt man allein nur an der Groß- und Kleinschreibung, dass es weder Konzept noch Kontrolle gibt.
Alleine über diese Monkey C/Connect IQ Geschichte könnte ich Seitenweise schreiben...

Die Geräte sind Hardwareseitig wirklich top! Möchte sie auch ungerne missen, aber dass jedes zweite Update in die Hose geht, und das schon seit mehren Jahren, kann doch nicht zur Tagesordnung gehören?!? Mein erster Forerunner wurde fertig ausgeliefert. Da kam nach zwei Jahren mal ein Update und gut war´s.

Was bei mir bis auf eine kleine Ausnahme tadellos funktioniert hat, ist die Connect App für Android. Man kann sich über das Design streiten, aber bei mir läuft sie absolut stabil. Es gibt regelmäßig Updates, sie wirft keine Fehler, stürzt nicht ab. So muss es sein!

Richtig, Du sagst es. Testen! Und genau das passiert hier nicht.
Selbstverständlich kann kein Entwickler der Welt fehlerfrei programmieren oder jede Eventualität voraus ahnen.
Das erwartet auch niemand. Was hier jedoch auftritt, sind zum Teil eklatante Fehler, die hätten auffallen müssen!

Mir kommt es so vor als wären das Projektarbeiten. Wer zuerst fertig ist hat zuerst frei. :)

Such einfach mal nach "Denglisch". Über viele Geräteserien zieht es sich, dass wenn ein neuer Menüpunkt hinzu kommt, dieser nicht übersetzt ist.

Das wurde einfach "vergessen". Mit Testen oder vorhersehen hat es wirklich nichts zu tun.

Und dann dauert das MONATE bis wieder jemand angeheuert wird der die 3 Worte in der jeweiligen Sprachdatei ändert.
So was hat nichts mit Programmierkunst zu tun (teilweise haben wir das selbst geändert). D wird einfach nur geschludert (wie wir auf gut bayrisch sagen).

Im Prinzip sind wir einer Meinung. Von einer Firma wie Garmin kann man erwarten, dass die SW dem Grunde nach in Ordnung ist und solche Kunstfehler, wie in der Vorversion, sind "neben der Spur". In dem entsprechenden Thread hatte ich dies bereits geäußert. Trotzdem sollten wir nicht alles auf "Unwillen" schieben bzw. in den gleichen Topf werfen.

Ich frage mich auch relativ häufig, wie es angehen kann, dass eine Funktion sogar zwischen den Modellen sich unterschiedlich verhält. Gibt es keine Bibliotheken?

Es ist darüber hinaus interessant zu sehen, wie sich z.B. die SW zum Aktualisieren der Firmware und des Kartenmaterials von einem Konkurrenten verhält. Das präsentiert sich professionell, wenn man die Einrichtung überlebt hat. Ich hatte in einem anderen Thread auch schon mal geschrieben, dass sich die Kundenzufriedenheit im Wesentlichen über die Qualität der SW und das Verhalten der SW (UI, Response, Antwortenzeiten, usw.) begründet und noch nicht einmal über das letzte HW-Feature. Alle paar Monate neue Modelle ist m.E. weniger sinnvoll.