Vermeidungen -> Ausschlüsse - Sinnvolle oder sinnlose Routen?

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Im Naviboard bin ich auf einen Beitrag gestoßen, wo jemand eine Route von 56370 Reckenroth nach 65326 Aarbergen-Michelbach mit BaseCamp berechnen wollte. Die Strecke ist ohne Vermeidungen nur 4,23 km lang (rote Route). Diese Strecke verlängert sich auf 93,15 km (blaue Route), wenn man als Vermeidung Autobahnen und Bundesstraßen gewählt hat.



Das "Problem" bei dieser Strecke ist, dass Michelbach von Reckenroth tatsächlich zu erreichen ist, ohne eine einzige Bundesstraße benutzten zu müssen. BaseCamp kann eine Route berechnen, die nur über Land-, Kreis- und innerörtliche Straßen führt.

Alternativ habe ich dann eine Route zu dem etwas nördlich gelegenen Hausen über Aar berechnen lassen. Hausen über Aar liegt direkt an der B54 und hat lt. CN 2013.30 keinen weiteren Zugang über eine Land- oder Kreisstraße. Die direkte Verbindung ohne Vermeidungen beträgt von Reckenroth 5,64 km (rote Route). Mit Vermeidung von Autobahnen und Bundesstraßen werden daraus 9,73 km (blaue Route).



Da Hausen über Aar im Gegensatz zu Michelbach von Reckenroth aus nur erreicht werden kann, wenn eine der Vermeidungen ignoriert wird, berechnet BaseCamp in diesem Fall anscheinend so, dass die Länge der ignorierten Vermeidung möglichst kurz gehalten wird. Ebenso relativ kurz wird dann auch die Strecke gehalten, wo man auf eine der zu vermeidenden Straßen stößt.

Bei der Strecke Reckenroth nach Michelbach ist das anders. Da diese Strecke vollständig unter Einhaltung der Vermeidungen berechnet werden kann, nutzt das BaseCamp ohne Wenn und Aber aus. Was dabei heraus kommt, kann man oben sehen.

Es stellt sich die Frage: ist diese Routenführung noch sinnvoll oder vom Nutzer gewollt?

Sicher wurde die Route mit den Vorgaben erstellt, die der Nutzer eingegeben hat und entspricht damit (eigentlich) genau dessen Wunsch. Aber will er das so wirklich?

Als Fazit bleibt: Ist ein Ziel unter Einhaltung aller Vermeidungen zu erreichen, wird aus der Vermeidung ein Ausschluß! Egal wie lang die Route wird und wie lange es dauert.
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  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Und wenn ich "meine" erste Route anschaue und feststelle, dass sie unter Berücksichtigung der Vermeidungen über 90 km lang geworden und mir das zu lang ist, suche ich doch nach einer Alternative. Es muß also etwas an meinen Vorgaben, in diesem Fall den Vermeidungen, geändert werden. Bis mir die Route passt.

    BaseCamp kann nur eine Route mit meinen Vorgaben erstellen. Und dann ist es von absolutem Vorteil, wenn das Programm exakt nach meinen Vorgaben arbeitet.
    Ob die Route sinnvoll ist, kann nicht das Programm sondern nur ich entscheiden.

    Das es immer wieder Nörgler gibt, die meinen, dass das Programm nicht so arbeitet wie sie es sich gedacht haben, ist klar. Aber das ist eben der Unterschied zwischen Mensch und Maschine/PC.


    Nick
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    ... die Routing-Spezialisten haben ein grundsätzliches Problem: Sie erwarten einen Algorithmus, der grundsätzlich immer die optimale Route ausgibt. Das kann nicht funktionieren.

    Zudem haben gerade die Motorradfahrer ein gestörtes Verhältnis zu den Garmin-Navis.

    Das Zumo 660 hat eine Anzeige der Alternativrouten bei der Routenberechnung (auch 'kürzeste Zeit ohne Autobahnen).

    Was nützt eine so praktische Funktion, wenn sie nicht genutzt wird?

    Viel lieber wird eine Route mit 270 Wegpunkten auf dem PC geplant und 'rum gejammert, wenn man auf der Tour an den Zwischenzielen nicht vorbei kommt.
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Ich finde die Vermeidungen ebenfalls zu restriktiv. Wünschenswert wäre ein Stufenschalter, mit dem man den Einstellen kann, wie stark eine Vermeidung wirken soll.

    Ein Beispiel mit "unbefestigt Vermeiden":
    Für Autos, Motorräder oder Rennräder darf dies unter keinen Umständen durchbrochen werden.
    Für Tourradfahrer oder MTBler braucht man das nicht so eng zu sehen, da wäre imho ein durchbrechen der Vermeidung akzeptabel, wenn dadurch 20% Streckenlänge gespart werden könnte.

    Ein anderes Beispiel:
    Ich möchte Bundes und Landstraßen vermeiden. Das führt zu ziemlich unsinnigen Routen, meistens viel zu lang. Lasse ich die Vermeidung weg, wird fast nur darauf geroutet.
    Ein Zwischending wäre sinnvoll, also eine Art "weiche" Vermeidung.

    P.S.
    grundsätzlich kann BaseCamp das. Ich habe in OSM Karten Bundesstraßen mit road_class=0 und road_speed=0 eingetragen. Der Router findet dann Strecken, die kaum auf Bundesstraßen liegen. Trotzdem wird dort geroutet, wenn es nicht anders geht.
    Solch eine Karte kann man aber nur zum Radfahren, nicht zum Autofahren gebrauchen. CityNavigator soll ja alles können. BC müsste also die Routingparameter anders werten, wie es das jetzt tut.
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Ich finde die Vermeidungen ebenfalls zu restriktiv. Wünschenswert wäre ein Stufenschalter, mit dem man den Einstellen kann, wie stark eine Vermeidung wirken soll.

    ...
    Ich möchte Bundes und Landstraßen vermeiden. Das führt zu ziemlich unsinnigen Routen, meistens viel zu lang. Lasse ich die Vermeidung weg, wird fast nur darauf geroutet.
    Ein Zwischending wäre sinnvoll, also eine Art "weiche" Vermeidung.

    ....


    ... mein BMW-Garmin-Navi hat die Präferenzen bevorzugen, nicht bevorzugen und vermeiden.

    Stelle ich Hauptstraßen bevorzugen, Nebenstraßen und Autobahn nicht bevorzugen bei kürzester Strecke ein, erhalte ich eine optimale Route über Land. Es werden Autobahnverbindungsstücke verwendet, und es wird auch eine Ortsumgehung genommen, und nicht permanent durch die Ortschaften geroutet.
    Andererseits gibt es aber auch Einstellungen, da wird schnell mal ein Schlenker durch ein Wohngebiet oder über einen Parkplatz eingebaut, oder gar mal für 1 km die Autobahn verlassen, und die Naviwelt gerät ins Wanken.

    Mein Fahrradnavi hat mich auch schon schwer verwirrt; bei einer Tour über den NOK wollte ich die Fähre vermeiden. Da die optimale Tour aber über die Fähre lief, hat das Navi die Fähre nicht ignoriert. Ich musste einen Wegpunkt, auf die Kanalbrücke gesetzt, in die Route einbauen.

    Da sich trotz vermeintlich optimal eingestellter Präferenzen Ungereimtheiten nicht immer ausschließen lassen, und die in einer unbekannten Gegend nicht unbedingt sofort auffallen, entscheide ich dann vor Ort, welche Richtung ich einschlage oder auf welcher Seite des Flusses ich fahre.
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    ... eure Probleme möchte ich haben! :p

    So hat mir Basecamp die Route erstellt:
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Es soll aber nach Michelbach gehen, nicht nach Aarbergen ;)
    Außerdem enthält deine Route vermutlich Waldwege. Auf dem CN kann man das nicht erkennen, andere Karten sind da detaillierter. Aber das ist ein anderes Thema.
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Welche Routingeinstellungen werden sonst verwendet? Für welche Aktivität soll es sein?
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Die "Geduldsroute" ist für Mountainbiking und Bundesstraßen sind auch nicht ausgeschlossen.
  • Zudem haben gerade die Motorradfahrer ein gestörtes Verhältnis zu den Garmin-Navis.

    Aha? :confused: Deshalb fahre ich seit 2000 mit Garmin. Hattest Du da schon ein Navi? Gut, daß mir das mal einer gesagt hat.
    Viel lieber wird eine Route mit 270 Wegpunkten auf dem PC geplant und 'rum gejammert, wenn man auf der Tour an den Zwischenzielen nicht vorbei kommt.

    Ich jammere nicht, hast Du hier von mir auch noch nicht gehört. Wenn man aber unbedingt mit BC planen will, weil es ja sooo leistungsfähig ist... :eek: Ich mach das jedenfalls nicht. Dafür ist BC immer noch viel zu wenig ausgegoren. Die Kombination aus QV und MS ist unschlagbar, und mein Zumo macht damit, was ich will. :D :cool: Und die Datenverwaltung klappt, ohne daß mir Objekte willkürlich umbenannt werden.
  • Former Member
    0 Former Member over 12 years ago
    Ich finde die Vermeidungen ebenfalls zu restriktiv. Wünschenswert wäre ein Stufenschalter, mit dem man den Einstellen kann, wie stark eine Vermeidung wirken soll.


    Macht das Sinn?
    Wenn Du "Mautstrecken vermeiden" einstellst, und Du un A oder CH keine Vignette hast, dann darf die das Navi nicht durch einen Tunnel oder über eine Brücke leiten, die vignettenpflichtig ist.

    Fahre ich möglichst schnell durch Frankreich nach Spanien, nutze ich die mautpflichtige Autobahn um schnell ans Ziel zu kommen.
    Toure ich mit dem Motorrad gemütlich durch Frankreich und will das Land sehen, vermeide ich die mautpflichtige Autobahn. Andererseits
    will aber keine 50 Km Umweg fahren, um 2€ für eine Brückenmaut zu sparen.

    Bei Maut in € und Umweg in Km oder Zeit könnte man ja noch Grenzwerte und Abhängigkeiten basteln, aber bei den Straßenkategorieen und der Vielzahl von Parametern könnte die Programmierung , Berechnung, Berechnungszeit und die Größe des Programms an akteptable Grenzen stoßen.

    Letztendlich bindet man viel Programmierer- und Navipower für eine kleine Minderheit der Nutzer.

    Vielleicht kommt mal von OSM eine Open Source Navigationssoftware oder wenigstens so ein Routenplaner, mit dem man sich seine "Schmerzgrenzen" für Mautkosten und Umwege in Zeit und Km selbst einstellen kann.

    Ich wäre erst einmal zufrieden, wenn das Routing so funktioniert, wie ich es erwarte, und dass ich mit dem Motorrad nicht vor gesperrten, unbefestigten Forstwegen, Radfahrerbrücken, Fußgängerzonen oder Treppen stehe.

    Limbo