Zumo 340 LM, fragliche Gebrauchstauglichkeit nach Selbstversuch

Former Member
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Garmin Zumo 340LM gekauft am 10.04.2013

Meine Erfahrungen nach:

3 Tagetouren ins Münster- und Sauerland am PC geplant
5-Tagestour in den Harz - 4 Routen am PC geplant 1. bis 5. Mai

Pro :-):
Das Gerät lässt sich mit einem Handgriff in die fest montierte Halterung mit Stromversorgung einhängen.
Allseitige Gummierung macht das Gerät unempfindlich.
Der Bildschirm ist auch bei Sonnenschein gut ablesbar.
Der Satellitenaufbau erfolgt sehr schnell.
Die Menüs sind übersichtlich gestaltet.
Die Suchfunktion zum Auffinden umliegender Tankstellen oder Restaurants hat sich als nützlich erwiesen, sollten aber bei der Abfrage des Programms in die Route integriert werden und der Neuberechnungsmodus sollte auf „AUS“ stehen, da man ansonsten ein Problem hat, nach dem Tanken die Route an dem verlassenen Punkt fortzusetzen oder es wird eine weniger attraktive Route neu berechnet.
Das Planen von Routen ist mit der software „BaseCamp“ von Garmin nach etwas Einarbeitungszeit sehr komfortabel und schnell möglich. Beschreibungen wie man dabei vorgeht kann man sich in entsprechenden Foren zusammensuchen, denn im so genannten Benutzerhandbuch sucht man danach vergebens.
Gute Streckenverfolgung mit eingestelltem Autozoom und der Anzeige in Fahrtrichtung.
Das Gerät gibt immer die Informationen wieder die auch gebraucht werden – visuell und akustisch.
Eine Micro-SD-Speicherkarte kann optional eingeschoben werden, macht jedoch erst Sinn wenn wirklich große Datenmengen mitgeschleppt werden müssen. Auf der Karte gespeicherte Routen werden zur Nutzung vom Gerät sowieso in den Hauptspeicher kopiert – und da passt auch einiges rein.

Contra :-((:
braucht nach dem Einschalten relativ lange bis es bereit ist
Das Benutzerhandbuch muss als pdf von der Garminseite heruntergeladen werden – ist aber mehr eine Auflistung der Funktionen und weniger eine Anleitung was man mit den Funktionen anfangen kann oder wie man sie anwendet.
Routenplanung am PC mit der Garminsoftware „BaseCamp“ nur mit angeschlossenem Gerät sinnvoll möglich, weil nur so auf die vom Gerät verwendete Karte zugegriffen werden kann. Dann überlagern sich allerdings die in der software integrierte globale Karte mit der detaillierten Karte vom Navi – die Folge gleiche Straßen liegen oft nebeneinander und sind schlecht zu unterscheiden. Die globale Karte lässt sich nicht ausblenden – wohl aber die detaillierte Version – anders herum hätte es einen Sinn!! Der Kartenaufbau ist ermüdend langsam.
Routenplanung am Gerät (unterwegs) völlig unpraktikabel – Vorgehensweise nicht dokumentiert. Die Möglichkeit schöne Motorradstrecken berechnen zu lassen fehlen vollständig – am Gerät und unter BaseCamp. „Kürzere Zeit“, „Kürzere Strecke“, „Luftlinie“ und das vermeiden von Autobahnen sind die einzigen, jedoch für Motorradfahrer nicht ausreichenden Kriterien eine schöne Strecke berechnen zu lassen. Mein etwa zehn Jahre altes Navi von Aldi verfügt bereits über einen speziellen Motorradmodus, indem es richtig tolle Straßen auswählt.
Die Wegrichtung der geplanten Routen lässt sich nur unter BaseCamp aber nicht unterwegs am Gerät umkehren (ob kurvenreiche Passagen bergab oder bergauf führen lässt sich meist nur in freier Wildbahn erkennen).
Nicht angefahrene Wegpunkte (weil durch Straßensperrung nicht erreichbar) müssen durch ein umständliches Prozedere aus der Route entfernt werden, da ansonsten keine weitere Routenführung stattfindet. Ein einfaches, als gefahren abhaken wie bei Mitbewerbern gibt es nicht. Am praktikabelsten erachte ich die Routenführung abzubrechen, neu zu starten und aus der dann und nur dann angezeigten Liste der Wegpunkte den nächst folgenden als Startpunkt zu wählen. Hierzu ist es erforderlich vorab ersteinmal den Wegpunkt herauszufinden. Ein Anklicken in der Übersichtskarten, in der ich auch sehe wo ich bin wäre einfach, ist jedoch nicht möglich. Auch die Benennung der Wegpunkte wird in der Übersichtskarte nicht angezeigt – also hilft nur Abzählen - auf der Karte und dann in der Liste die beim Routen- Neustart erscheint.
Enthält eine Route mehr als 29 Wegpunkte (keine Zwischenziele mit Fähnchen), wird sie vom Navi in entsprechend viele Routen geteilt. Vor beschriebene Situationen in freier Wildbahn gestalten sich noch komplizierter.
Die einschaltbare Funktion der Trackaufzeichnung ist eine schöne Sache zur Routen- Nachbearbeitung, wenn sie zuverlässig funktioniert und nicht wie beim Zumo 340 LM manchmal nur Teilstücke aufgezeichnet werden.
Der interne Speicher des Zumo 340 LM lässt sich zwar von BaseCamp aus mit Routen bestücken jedoch können diese, wie auch aufgezeichnete Strecken, Wegpunkte die als Favoriten verwaltet werden und POIs nicht geändert oder gelöscht werden. Das geht nur in der Gerätesoftware.

Die Herrschaften von GARMIN antworten auf Problemanfragen nur mit der automatischen Eingangsbestätigung, den enthaltenen links auf verschiedene forenseiten und der Info, dass man schnellstmöglich eine Antwort erhalten würde – die aber auch nach 3 Wochen noch aussteht.

Fazit:
Um möglichst schnell von A nach B zu kommen brauche ich kein Motorradnavi für rund 400 €. Wesentliche Merkmal für ein spezielles Motorradnavi sind Funktionen die das Tourenfahren unterstützen. Hierzu gehört im wesentlichen das planen von Routen, als Vorbereitung am heimischen PC, so wie unterwegs mit dem Gerät. Wer von der stationär geplanten Route abweicht, unterwegs die geplante Route ändern möchte oder gar eine neue Route schnell planen möchte ist mit dem Zumo 340LM aufgeschmissen – es sei denn man hat einen Laptop mit installiertem BaseCamp dabei. Die Vorgängersoftware MapSource ist unbrauchbar da es Zumo- Navis nicht erkennt. Auch das Ausdrucken der Routen ist mit BaseCamp und dem mitgelieferten Kartenmaterial nicht möglich. Zwar beinhaltet das Kartenmaterial ein lifetime update (was immer das für die nächsten 100 Jahre heißen mag), die Lizenz zum Drucken fehlt jedoch. Empfehlenswert ist, die Ausrüstung um ein bluetooth- interkom mit headset zu erweitern. Der Blick bleibt, gerade bei zügiger Fahrt auf die Straße gerichtet und alle nötigen Infos werden akustisch übertragen.
Um am heimischen PC Routen auszuarbeiten ist das Zumo 340 LM, abgesehen vom Kaufpreis ein nettes Spielzeug. Ist man aber erst einmal unterwegs, sind die Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Auch die zahlreichen Gimmicks mit fragwürdigem Nutzen helfen dann nichts. Schnell und flexibel auf neue Situationen zu reagieren ist mit dem Zumo 340 LM eine Sisyphusaufgabe und mit einer guten Karte und der handgeschrieben roadmap im Zweifel einfacher und weniger nervend.

Einsatztauglichkeit als Motorradnavi: Mangelhaft
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    ... Die Vorgängersoftware MapSource ist unbrauchbar da es Zumo- Navis nicht erkennt.

    Einsatztauglichkeit als Motorradnavi: Mangelhaft


    ... deine PC-Kenntnisse: Ungenügend! Setzen! :D
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    zu Deinem Praxistest einige Anmerkungen:

    Das zümo 3XX wird von MapSource erkannt, wenn man den Betriebsmodus von MTP auf Mass Storage umstellt. Das Vorgehen wird leider in der Betriebsanleitung nicht beschrieben und Garmin will eh keine Verwendung unter Map Source mehr.

    Offline Planen mit Base Camp geht, indem man sich die Karten auf den PC runterlädt. Diese können dann auch ausgedruckt werden.

    Dass keine gedruckten Benutzerhandbücher mehr mitgeliefert werden, ist heute gängige Praxis, nicht nur bei Garmin, sondern auch bei TomTom oder meinem neuen Flachbild.

    Das zwingende Anfahren von Wegpunkten ist ein Problem und eine ähnliche Lösung wie beim neuen Rider wünschenswert, wo man solche mittels eines Kurzbefehls auf dem Display entfernen kann. Bis das umgesetzt wird kann man dem begegnen, indem man in BC Wegpunkte, die man nicht ohnehin anfährt, auf kein Alarm setzt. Die erscheinen dann nicht mehr als Flags, sondern als grosse Punkte.

    Die Routenplanung am Gerät ist bei allen Navis infolge der mangelnden Uebersicht nicht optimal, ist aber bei den 3XX besser machbar, wie bei den Vorgängern.

    Ein für alle Bedürfnisse optimales Gerät gibt es nicht, auch bei der Konkurrenz nicht. Die zümos sind von der Nüvi-Reihe etwas Richtung Motorrad abgeleitete Autonavis mit nahezu identischer Software.

    Um mal ein eigenständiges Motorradnavi auf den Markt zu bringen, ist für Garmin erstens der Markt zu klein, zweitens sitzen die Entwickler der Geräte und vor allem der Software nicht hier in Europa und speziell im Alpenraum.

    Und zu guter Letzt noch soviel, ich informiere mich vor dem Kauf eines Navis umfassend, suche Erfahrungsberichte in Foren und stecke nicht 400 € in etwas, worüber ich dann zwei Wochen später lauthals jammere. Insbesondere dann nicht, wenn ich nicht mal alle Möglichkeiten kenne, was Gerät und Software eigentlich bieten und können. Zugegeben, selbst nach allem sich schlau machen, bleibt ein gewisses Restrisiko, dass doch nicht alles so ist, wie ich es mir vorgestellt habe. aber damit kann ich dann meist leben.
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    Hallo FAZER_ONE,

    dem Beitrag von Zumo ist nichts hinzuzufügen, insbesonders dem letzten Absatz.
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    Danke für den Testreport

    ich wollte mir kürzlich auch dieses Motorradnavi kaufen.....habe mich aber dann entschlossen die günstigere Variante Garmin Autonavi zu nehmen...ich bin jetzt froh über diese Entscheidung.....aber auch das Gamin Autonavi ( 2545) war keine gute Entscheidung...besser wäre ein Navigon gewesen da das Navigon Autonavi ne schöne Motorradfunktion.....aber hinterher ist man immer schlauer.
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    Hallo KKNEBEL,

    dan fahr mal mit Deinem Autonavi auf dem Motorrad im Regen.

    Und wenn Du diesem Testreport vertraust und den Beitrag von Zumo außer Acht lässt, dann hast Du eine "große Freude".

    Es grüßt
    Reinhard
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    dan fahr mal mit Deinem Autonavi auf dem Motorrad im Regen.


    ...kein Problem....mach ich seit Jahren......am Anfang ne kleine Plastiktüte drüber....mittlerweile so eine spezielle Tasche ....

    Nun ein Motorradnavi macht nur Sinn, wenn auch die Bedürfnisse der Biker beachtet werden.
    Dazu gehört das Gehäuse und Bildschirm (das ist wohl OK beim 340) aber auch die spezielle Software...
    schöne Route....kurvenreiche Route...Zwischenpunkte überspringen.... etc.
    Wenn das nicht ist....lohnen sich die 200 bis 300 oder Euros mehr Mehrkosten nicht und man kann ein 'billiges' Autonavi nehmen....meine Meinung
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    Stimmt grundsätzlich, aber im Wissen, dass es kein vollkommenes Motorradnavi gibt, dann gleich diesen Weg gehen.

    Und das Ganze mit "schönen Strecken" usw. ist ja relativ, denn ich verstehe darunter vielleicht was anderes, als die Programmierer der Navis und Software. Das Gleiche gilt für "kurvenreiche Strecke", solche müssen ja in der Region vorhanden sein. Wäre mal einen Versuch wert, im flachen Emsland "kurvenreiche Strecke" einzugeben und schauen, was dabei rauskommt.

    Das "Vergessen" oder die Möglichkeit, ausgelassene Zwischenziele zu überspringen ist ein Wunsch an Garmin.

    Aber zugegeben, ich finde solche Optionen dennoch sinnvoll und wünsche sie mir auch mehr, als Musikplayer und Rechner oder weiss der Herr, was für mehr oder weniger zweckmässige Gimmicks den Geräten beigegeben werden.
  • Former Member
    0 Former Member over 11 years ago
    Danke für den Testreport

    ich wollte mir kürzlich auch dieses Motorradnavi kaufen.....habe mich aber dann entschlossen die günstigere Variante Garmin Autonavi zu nehmen...ich bin jetzt froh über diese Entscheidung.....aber auch das Gamin Autonavi ( 2545) war keine gute Entscheidung...besser wäre ein Navigon gewesen da das Navigon Autonavi ne schöne Motorradfunktion.....aber hinterher ist man immer schlauer.


    Tach auch,

    mich hat das Navigon 6310 drei Jahre lang auf meinen Touren begleitet (in einem Case).
    Leider ist das Navi nicht für den häufigen Einsatz an einem Mopped geeignet. Wie ich es auch schon mehrfach gelesen habe, hat sich dann auch bei mir die Buchse im Gerät verabschiedet.
    Gäbe es dieses (oder ähnliches) Gerät von Navigon als mtorradtauglich auf dem Markt, würde ich keinen Moment zögern um es mir zu kaufen.
    Das Navigon war in vielen Punkten deutlich besser (leider nicht die Hardware) als mein jetziges ML 340.
  • [...]Und das Ganze mit "schönen Strecken" usw. ist ja relativ, denn ich verstehe darunter vielleicht was anderes, als die Programmierer der Navis und Software. Das Gleiche gilt für "kurvenreiche Strecke", solche müssen ja in der Region vorhanden sein. Wäre mal einen Versuch wert, im flachen Emsland "kurvenreiche Strecke" einzugeben und schauen, was dabei rauskommt.[...]

    Die Argumentation bezüglich der Funktion "kurvenreiche Strecke" scheint nach wie vor schwer nachvollziehbar. Genauso könnte man argumentieren, daß die Funktion "Autobahn vermeiden" verzichtbar ist, da es in der Altmark keine Autobahnen gibt.

    Gruß
    Canario
  • [...]Einsatztauglichkeit als Motorradnavi: Mangelhaft

    Die aktuellen Garmin-Navis sind für A nach B Routing, entsprechend den eigenen Vorstellungen, sprich Routingoptionen, tatsächlich schlecht zu gebrauchen. Für vorgeplante Routen am PC gibt es jedoch einige aktuelle Geräte von Garmin, z.B. das Montana, welche das sehr gut im Griff haben...hier dann quasi alternativ- bzw. konkurrenzlos.

    Ich hatte jahrelang die Hoffnung, das sich diese Situation etwas verbessert, habe mittlerweile jedoch akzeptiert das es wohl mittelfristig keine Änderung geben wird. Meine Lösung sieht daher momentan so aus:

    - Mehrtages- und lange Tagestouren: Vorplanung in Basecamp und dann Nutzung eines Montana
    - "A nach B Routing" oder Spontantouren: Navigon 6310 oder MN7 auf dem Smartphone (hatte da auch bei Regen noch keine Probleme bzw. dann wird der Beschilderung zur Autobahn gefolgt oder ins nächste Café gesetzt)

    Canario