Edge 800/Unterschied Navigation zu Oregon / Dakota?

Ich plane den Kauf eines Edge 800 zum Mountainbiken. Allerdings frage ich mich, inwieweit die Navigationsmöglichkeiten ggf. eingeschränkt sind zum Oregon bzw. zum Dakota (und ich deswegen dann doch eines von den beiden kaufe).

Aus den bisherigen Beiträgen konnte ich rauslesen, dass das Edge wohl sehr ähnlich ist zum Dakota 20. Hinsichtlich des Umgangs mit Tracks ist das Edge ja wohl deutlich flexibler. Aber wie ist das im Detail mit der Navigation?

Und bei der Gelegenheit: Nachdem bei Oregon und Dakota wohl das Display tlw. auf dem Fahrrad schwer ablesbar ist - wie ist das denn beim Edge?

Danke für euren Support .....
  • Former Member
    0 Former Member over 14 years ago
    Oregon Dakota:
    Track:
    es können mehrere Tracks gleichzeitig in der Karte dargestellt werden. Einen davon kann man mit LOS starten, dann sieht man ein Höhenprofil und wo man auf dem Profil ist. Außerdem generiert das Gerät automatisch hohe und tiefe Punkte. Mit "Entf. z. n. Ziel" sieht man dann, wie weit es bis zum nächsten Gipfel oder Tal ist. Wegpunkte, die am Track liegen, werden wie diese hohen und tiefen Punkte behandelt. Abbiegehinweise gibt es nicht.
    Route:
    Das Gerät übernimmt von Routen nur die Zwischenziele. Den Weg dazwischen berechnet es dann selbst. Das lässt sich nicht anders einstellen. 50 Punkte kann das Gerät verarabeiten. Nur mit Routen gibt es Abbiegehinweise.
    Zu der Route gibt es ein Höhenprofil und eine Schätzung wie viele Höhenmeter es wohl werden.
    Man kann auch eine Luftlinien Route machen, da sind die Zwischenziele durch gerade Linien verbunden. Wie man dann fährt muss man selbst gucken. 250 Punkte pro Route sind möglich.
    Mit dem Gerät kann man eine Route planen.


    Für Routen und Tracks nutzt man das .gpx Format.


    Wie der Edge das macht, muss ein Edge-Benutzer schreiben......
  • Hallo Speichennipel,

    danke für die schnelle Antwort. Zwei Rückfragen:
    1. Kann man bei der Verwendung von Routen die Tracks ebenfalls anzeigen?
    2. Habe ich beim Routing richtig verstanden: Möchte man Abbiegehinweise dann sind 50 Zwischenziele möglich, bei Luftlinie 250?

    @Edge-Users: Das wäre genau was ich bräuchte. Geht das beim Edge 800 auch?

    Dann wäre aufgrund der besseren Trainingsmöglichkeiten meine Kaufentscheidung klar (auf den 3-Achsen-Kompass muss ich dann halt verzichten).

    Gruß,
    Uwe
  • Former Member
    0 Former Member over 14 years ago
    Ja, die Tracks sind dauerhaft in der Karte eingezeichnet.
    Abbiegehinweise nur bei berechneter Route, 50 Punkte. 250 Punkte bei Luftlinie, da gibt es keine Hinweise.

    Hier Infos zu den technischen Grenzen:
    https://forum.garmin.de/showthread.php?t=8164
  • Der Edge 800 verhält sich hier etwas anders als ein Dakota/Oregon. Er hat einen Konverter integriert, der jede *.gpx, *.tcx oder *.crs Datei in eine *.fit-Strecke umwandelt. Eine *.fit- Strecke ist im Prinzip eine "dumme Linie", ähnlich wie ein Track. Entlang dieser Strecke kann nun wenn gewünscht eine Routinglinie mit Abbiegehinweisen berechnet werden. Voraussetzung ist natürlich routingfähiges Kartenmaterial. Strecken können auch wie die Tracks beim Oregon standardmäßig auf der Karte in unterschiedlichen Farben eingeblendet werden.

    Ein Vorteil des Edge ist, dass er eine geplante Route zu 100% exakt als Strecke übernimmt. Ebenso finde ich die Lesbarkeit besser als beim Dakota oder Orgeon. Die geringere Auflösung des Edge-Displays bringt natürlich nicht die Schärfe wie beim Oregon, aber das Display ist insgesamt heller und damit in einigen Situationen besser ablesbar. Der Nachteil gegenüber einem Gerät mit Tastenbedienung bleibt aber nach wie vor. Die Brillianz ist nicht vergleichbar mit z.B. einem GPSMap 60csx. Grundsätzlich ist es aber so, dass bei Einbruch der Dämmerung deutlich später die Hintergrundbeleuchtung hinzugeschaltet werden muss, als das z.B. beim Oregon der Fall ist.

    Leider fehlt dem Edge ein elektronischer Kompass, wodurch eine Richtungsbestimmung im Stand nicht möglich ist. Benutzerdefinierte POIs und Geocaching sind ebenso nicht vorgesehen. Routenplanungen unterwegs sind beim Edge nicht über mehrere Zwischenziele möglich. Routenberechnungen funktionieren daher nur von A nach B. Die etwas kleinere Display-Diagonale von 2,6" Edge zu 3" Oregon empfinde ich nicht als Nachteil. Der integrierte Li-Ionen Akku des Edge reicht für ausgiebige Tagestouren. Letztendlich sind Sportgeräte aber nicht mit Outdoorgeräten hinsichtlich des Funktionsumfangs vergleichbar.

    Gruß
    Markus
  • Danke für die komprimierte Darstellung.

    Eine geplante Route wird zu 100% als Strecke übernommen: Heißt das, dass ich am PC mit mehreren Zwischenzielen eine Route planen kann und dann das (Routing-)Ergebnis beim Import im Edge als Strecke auftaucht?

    Gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den Geräten was die Flexibilität angeht, unterwegs eine Route zu ändern bzw. unterwegs überhaupt eine Route einzugeben (abgesehen von der bereits formulierten Einschränkung, dass man mit dem Edge nicht über Zwischenziele routen kann)?

    Gruß,
    Uwe
  • Eine geplante Route wird zu 100% als Strecke übernommen: Heißt das, dass ich am PC mit mehreren Zwischenzielen eine Route planen kann und dann das (Routing-)Ergebnis beim Import im Edge als Strecke auftaucht?
    Richtig.

    Gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen den Geräten was die Flexibilität angeht, unterwegs eine Route zu ändern bzw. unterwegs überhaupt eine Route einzugeben (abgesehen von der bereits formulierten Einschränkung, dass man mit dem Edge nicht über Zwischenziele routen kann)?
    Der Edge hat keinen Routen-Manager, der es ermöglicht, eine Route zu bearbeiten. Da die vorhandene Strecke für die Berechnung der Routinglinie maßgeblich ist, können keine weiteren Zwischenziele hinzugefügt werden. Die Route lässt sich daher nicht bearbeiten, wie das beim Oregon möglich ist. Unterwegs erstellte Routingergebnisse können nicht im Edge abgespeichert werden. Ein Vorteil ist allerdings, dass die Routenneuberechnung im Edge ausgeschaltet werden kann. Das funktioniert bei vielen Outdoorgeräten nicht.

    Gruß
    Markus
  • Hmm, da muss ich jetzt echt überlegen für welches ich mich entscheide bis es die eierlegende Wollmilchsau gibt....
    Die Sportfunktionen benötige ich nur auf dem MTB. Da ich das Navi aber auch in den Bergen zum Touren machen einsetzen möchte werde ich wohl dann eher zum Dakota bzw. Oregon tendieren (Kompass, mehr Flexibilität im Navigieren).

    In jedem Fall DANKE für die Beiträge!!! Hat sehr geholfen (irgendwie schade, dass Garmin nicht selber einen Vergleich anbietet bzw. habe ich nichts gefunden)

    Gruß,
    Uwe
  • Die Frage ist doch immer, ob eine Routenänderung tatsächlich in der Praxis so häufig durchgeführt wird. Ich habe lange Zeit ein Oregon verwendet und habe auf diese Möglichkeit nur sehr selten zurückgegriffen. Wenn denn tatsächlich etwas Unverhofftes passiert und die Tour umgeplant werden muss bzw. eine Umfahrung notwendig ist, dann kann man das auch mit einem Edge hinbekommen. Auch stellt sich die Frage, ob nicht die Kartendarstellung bereits ausreicht, um einen Bereich zu umfahren, bis man wieder auf die richtige Wegführung kommt? Ich will damit nur deutlich machen, dass man im Prinzip viele Dinge mit beiden Geräten geregelt bekommt.

    Gerade im echten Offroad-Einsatz gibt es einige Situationen, wo Routing absolut keinen Sinn macht. Daher ist in vielen Fällen die Navigation entlang einer Tracklinie wesentlich sinnvoller. Wenn Du das Navi am MTB benützen möchtest und wie Du schreibst zum "Touren machen" in den Bergen einsetzen willst - daraus schließe ich, dass vielleicht Wanderungen, Trekkingtouren etc. gemeint sind, dann wäre womöglich ein Handgerät mit elektr. Kompass die bessere Wahl.

    Gruß
    Markus
  • Mit Touren meinte ich tatsächlich Skitouren und Wandern. Und ich stimme zu, dass Routing idR beim Offroad-Einsatz nicht immer sinnvoll oder notwendig ist (habe ich bislang beim eTrex auch nicht genutzt).

    Da es offensichtlich keine Mega Einschränkungen beim Edge in der Navigation gibt, wird die Entscheidung für meine Anwendung auf die Frage Kompass/großes Display (Oregon) versus Sportfunktionen/besser ablesbares Display (Edge 800) herauslaufen. Werde jetzt mal die Preise sondieren und mich dann entscheiden.

    Nochmals danke und Gruß,
    Uwe
  • Former Member
    0 Former Member over 14 years ago
    Beim Oregon führt einen die automatische Routenneuberechnung bei Kursabweichungen zurück auf die geplante Route. Das ist sehr hilfreich, wenn man z.B. einen gesperrten Streckenabschnitt umfahren möchte.

    Der Edge hat auch ein Feature "automatische Routenneuberechnung". Dieses sollte man aber besser abschalten. Sobald man nämlich vom Kurs abweicht, berechnet der Edge eine neue Route mit dem kürzestem/schnellsten Weg zum Zielpunkt ohne den eigentlichen Routenverlauf zu betrachten. [Hier würde ich jetzt gern ein Smilie einfügen, welches mit dem Kopf gegen die Wand schlägt.] Wenn ich also einen Rundkurs von 150km plane und von diesem nach 10km abweiche, schickt mich die Neuberechnung auf direktem Weg wieder nach Hause.